Frohnstetten

Hund greift Spaziergängerin an: Frau stirbt an ihren Verletzungen

31.05.2017

von mwü, pz

Ein Hund hat am Dienstagabend eine Rentnerin in Frohnstetten angefallen und so schwer verletzt, dass sie ihren Verletzungen erlag. 

Das bestätigte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz am Mittwochmorgen unserer Zeitung. Die Seniorin sei am Abend in Frohnstetten spazieren gewesen, als sie der Hund der Rasse Kangal – ein anatolischer Hirtenhund, der in einigen Bundesländern als gefährlich eingestuft ist  – auf einem Fußweg zwischen zwei Gebäuden an der Amerikastraße attackierte und durch Bisse tödlich verletzte. 

Hund greift Spaziergängerin an: Frau stirbt an ihren Verletzungen

Eine Polizeistreife steht mit ihrem Wagen am Mittwochvormittag am Unglücksort. Kriminaltechniker und Beamte des Landratsamts haben sich ebenfalls angekündigt. Foto: Benno Schlagenhauf

Eine Zeugin hatte sofort den Rettungsdienst verständigt. Den Rettungskräften war es jedoch nicht möglich, sich der auf dem Boden liegenden Verletzten zu nähern, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Als der Hund schließlich von der 72-Jährigen abließ und wieder auf das Grundstück der 43-jährigen Hundehalterin zurückkehrte, wo sich noch ein weiterer Hund der gleichen Rasse sowie ein kleinerer Mischlingshund befanden, erlag die Frau trotz der sofortigen Bemühungen des Notarztes ihren schweren Bissverletzungen im Kopf- und Halsbereich.

Nachdem das Anwesen von Polizeikräften umstellt und von der Freiwilligen Feuerwehr ausgeleuchtet war, wurde zunächst der aggressive Hund, der die Frau angefallen hatte, von Polizeibeamten erschossen. Da nicht bekannt war, ob sich die Hundehalterin in dem verschlossenen Haus befindet, ließ die Polizei von zwei ortsansässigen Jägern die beiden anderen Hunde, die sich in einem Wintergarten aufhielten, erlegen, um das Gebäude gefahrlos betreten zu können.

Hund greift Spaziergängerin an: Frau stirbt an ihren Verletzungen

© Kein

Die Polizei hat das Grundstück für weitere Ermittlungen abgesperrt. Foto: Benno Schlagenhauf

Anschließend begaben sich Polizisten, darunter auch zwei Hundeführer in Vollmontur, in das Haus, wo sie außer über 20 Katzen keine Personen antreffen konnten. Die 43-jährige Tierhalterin kehrte gegen 23.30 Uhr zu ihrem Haus zurück, das sie ihren Angaben zufolge morgens gegen 7 Uhr verlassen hatte. Die Kriminalpolizei, die wegen fahrlässiger Tötung gegen die Hundehalterin und deren getrennt lebenden Ehemann ermittelt, versiegelte noch in der Nacht das Anwesen.

Dieses wird im Laufe des heutigen Tages von Kriminaltechnikern und Vertretern des Veterinäramtes vom Landratsamt Sigmaringen betreten, um die Umstände der Tierhaltung zu klären. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hechingen werden das Opfer obduziert und die erschossenen Hunde seziert.

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