HBW: Letzte Chance gegen Göppingen

27.05.2017

von Marcus Arndt

Noch drei Heimspiele absolviert der HBW Balingen-Weilstetten in dieser Saison. Erst kommt der schwäbische Rivale aus Göppingen, im Juni die Branchengrößen aus Kiel und Flensburg.

HBW: Letzte Chance gegen Göppingen

© Eibner

Beim Aufsteiger Erlangen kassierte der akut abstiegsbedrohte Balinger Bundesligist (im Bild Felix König) eine weitere Niederlage und bleibt Tabellenvorletzter.

Im Abstiegskampf steht der Balinger Bundesligist im württembergischen Derby gegen EHF-Cupsieger Frisch Auf Göppingen mit dem Rücken zur Wand. Nach der Klatsche in Erlangen nimmt der Druck auf die „Gallier von der Alb“ markant zu.

Auch im finalen Auswärtsspiel dieser Saison blieb die Trendwende aus: In Nürnberg kassierte der HBW eine 25:33-Niederlage – und hat gegen die Aufsteiger aus Erlangen, Minden und Coburg nicht einmal gewonnen. Ein Abstiegswert. Symptomatisch für die (Ergebnis-)Krise beim Tabellen-17.: Bereits kurz nach dem Anpfiff knallte Balingens Kapitän Martin Strobel nach einem heftigen Zusammenprall mit dem Hinterkopf auf den Boden und musste von Erlangens Mannschaftsärztin Dr. Elke Lüst mehrere Minuten behandelt werden. Ein weiterer Schock für die Schwaben, welche bis zum 16:15 in Schlagdistanz blieben (32. Minute).

Kurzzeitig stellte das Team von Trainer Runar Sigtryggsson die Franken mit einer 5:1-Abwehr vor Probleme und Felix König erzielte den Anschlusstreffer. Mehr war allerdings nicht drin. Mit einem 5:0-Lauf binnen fünf Minuten vom 19:17 zum 24:17 (42.) sorgte der Tabellenneunte zeitig für klare Verhältnisse auf der Platte. „Wir haben die Begegnung von Beginn an dominiert und Balingen-Weilstetten sehr früh gezeigt, dass es für sie nichts zu holen gibt“, bilanziert HC-Coach Robert Andersson zufrieden, während sein Gegenüber hadert: „Ich bin sehr enttäuscht, da wir nicht das auf den Platz bekommen haben, was wir uns vorgenommen hatten. Wir müssen das jetzt ganz schnell hinter uns lassen.“

Bereits am Samstagabend (19 Uhr, Sparkassenarena) gehen die Balinger in das württembergische Prestigeduell gegen Frisch Auf – die wohl letzte Chance für die „Gallier von der Alb“ im Abstiegskampf. Göppingen blieb in der Liga bislang blass, rangiert mit 21:39 Punkten an zwölfter Stelle im Tabellenniemandsland. Anders international: Mit einem souveränen 30:22-Sieg über die Füchse Berlin verteidigte die Mannschaft von Magnus Andersson erfolgreich den EHF-CUP, holte diesen nach 2011, 2012 und 2016 wieder unter den Hohenstaufen und qualifizierte sich gleichzeitig für den EHF-Cup 2017/18, was über die Liga nicht mehr möglich gewesen wäre. „Jetzt müssen wir diesen Schwung mit in die Liga nehmen“, fordert Frisch Auf-Routinier Manuel Späth. Dieser dürfte gegen den HBW besonders motiviert sein, schließlich spielt der Kreisläufer in der kommenden Runde für den Balinger Abstiegskonkurrenten TVB Stuttgart.

Nach der 15. Auswärtsniederlage rangieren die Kreisstädter weiter an vorletzter Stelle. Der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze hat sich nicht verändert: Ein Punkt trennt den HBW von Rang 15 (Bergischer HC/18:42), zwei Zähler fehlen auf den VfL Gummersbach (19:41). Der Altmeister ist 13., trifft heute im West-Derby auf den BHC. „Wir dürfen nicht auf die anderen Ergebnisse hoffen“, fordert Sigtryggsson, „sondern konzentrieren uns auf das Derby gegen Göppingen – das wird schwer genug. . .“ Dass just in dieser kritischen Balinger Phase der Altmeister nach schwacher Leistung sein Potenzial wieder auf die Platte bringt, „kommt für uns zu einem ungünstigen Zeitpunkt“, gesteht der Isländer ein. „Aber“, so der 45-Jährige weiter, „egal wie schlecht Göppingen auch spielt – gegen uns sind sie immer da.“ So auch im Hinspiel, welches die Grün-Weißen nach strittigen Schiedsrichterentscheidungen mit 29:26 gewonnen haben. Nach einer regenerativen Einheit am Donnerstag, hat der Balinger Kommandogeber gestern Abend noch einmal nachjustiert. „Wir müssen unsere Leistung wieder auf das Level vom Leipzig-Spiel bringen“, sagt er mit Nachdruck, „nur so haben wir eine Chance zu punkten.“ Bleibt der HBW erneut sieglos, ist der Abstieg wohl nicht mehr zu verhindern.

 

Gelungene Generalprobe

Meister Rhein-Neckar Löwen hat die Generalprobe vor dem Ligagipfel in Flensburg gewonnen und die Tabellenspitze wieder übernommen. Vier Spieltage vor Saisonende liegen die Mannheimer (55:5 Punkte) einen Zähler vor Flensburg (54:6).

Die Löwen punkteten erneut gegen einen Abstiegskandidaten, besiegten Stuttgart mit 30:21. „Es ist nicht selbst-verständlich, dreimal so gegen Mannschaften aufzutreten, die gegen den Abstieg kämpfen“, meint Oliver Roggisch, der Sportliche Leiter.

Im Spitzenspiel des 30. Spieltages haben die Füchse Berlin Platz vier verteidigt und sich die Chance auf die Teilnahme an der Champions League erhalten. Vom Fünften SC Magdeburg trennten sich die Hauptstädter mit 25:25.ar

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