Schömberg

Kommentar: Schwimmwesten am Stausee

24.05.2017

von Daniel Seeburger

Am Sonntag ist ein Mann im Illmensee ertrunken. Er trug keine Schwimmweste. Auch am Schömberger Stausee gibt es viele Westenmuffel. Ein Kommentar von Daniel Seeburger.

Ein Vater rettet auf dem Ilmensee seinem aus einem Tretboot gefallenen kleinen Sohn das Leben und ertrinkt dabei selbst. Ulrike Netzer, Pächterin des Kioks und des Bootsverleihs am Schömberger Stausee, ist bei dieser Nachricht der Schreck in die Glieder gefahren. Und das, obwohl sie vorgesorgt hat. 20 Schwimmwesten hält sie bei ihren Booten für die Gäste bereit. Nicht erst seit gestern, sondern schon immer. Die Schutzwesten sind gut sichtbar in einer Kiste direkt am Bootssteg deponiert, sodass jeder zugreifen kann.

Ulrike Netzer hat nach dem schweren Unfall auf dem Ilmensee ihre Bootscrew zwar angehalten, den Gästen konkret die Schutzwesten anzubieten. Der Erfolg ist allerdings gering. An einem sonnigen Sonntag bei Hochbetrieb würden höchstens fünf Bootlefahrer das Angebot annehmen oder nach Schwimmwesten fragen, sagt Ulrike Netzer. Sie könnten schwimmen, ist die beliebteste Ausrede der Westenmuffel. Dass das Schwimmen in Klamotten im oft sehr kalten Stauseewasser etwas diffiziler ist als das Kraulen in Badeoutift im wohltemperierten Schwimmbad, sollte eigentlich jedem klar sein. Der Unfall am Ilmensee hat gezeigt, dass Schwimmwesten im Tretboot zwingend notwendig sind. Auch am Stausee. Und auch für Schwimmer.

Kommentar: Schwimmwesten am Stausee

ZAK-Redakteur Daniel Seeburger.

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