Zollernalbkreis

Eine Geschichte, wie sie nur die Lokalzeitung schreibt

03.05.2017

von Michael Würz

Ein Bericht über den Ebinger Rossberg führt ehemalige ZAK-Journalisten im Netz zusammen.

Antje Gerstenecker ist gerade einmal 15, als sie sich ein Herz fasst und in der Albstädter ZAK-Redaktion klingelt. „Ich wollte fragen, wie ich am besten Journalistin werden kann“, sagt sie, als Andreas Fiegel – später Redakteur bei der Pforzheimer Zeitung – die Tür öffnet. Antje Gerstenecker ist schüchtern, weiß aber genau, was sie will. Das imponiert dem ZAK-Redakteur.

Eine Geschichte, wie sie nur die Lokalzeitung schreibt

Antje Gerstenecker. Foto: mwü

Die Schülerin schreibt erfolgreich Probeartikel, ist fortan für den ZAK als freie Mitarbeiterin rund um ihre Heimatgemeinde Neufra unterwegs. Mangels Führerschein unter erschwerten Bedingungen: „Meine Mutter hat mich oft von Termin zu Termin gefahren.“ Im Laufe ihres Berufslebens wechselt sie die Schreibtischseite. Sie betreut Journalisten auf Safari in Kenia, arbeitet als Pressesprecherin beim Flughafen Stuttgart und bei den Stuttgarter Musicaltheatern. Kürzlich nun steht bei der heute 49-Jährigen, die in Stuttgart lebt, das Telefon nicht mehr still.

Ein ZAK-Artikel schlägt die Brücke in die Vergangenheit

Am 28. April erscheint im Rahmen unserer Redaktionsserie Nichts wie raus eine Sonderseite, die sich ganz dem Ebinger Rossberg widmet. Bestandteil der Geschichte: Antje Gerstenecker, die den Rossberg vor längerer Zeit in ihrem Reiseblog meehr-erleben.de, den sie heute betreibt, charmant als ein Stück heile Welt beschrieben hatte. Verwandte aus der Heimat melden sich, als sie Antje Gerstenecker im Zollern-Alb-Kurier entdecken, bei dem für sie vor mehr als 30 Jahren alles begann.

Eine Geschichte, wie sie nur die Lokalzeitung schreibt

Nichts wie raus: Sonderseite zum Ebinger Rossberg am 28. April im Zollern-Alb-Kurier. Foto: mwü

Gerstenecker postet daraufhin nicht nur die Onlineversion unseres Rossberg-Artikels auf Facebook, sondern beschreibt auch emotional ihren Start ins Journalistenleben beim ZAK. Was sie nicht ahnt: Kollegen, mit denen sie seit Jahren bei Facebook befreundet ist, teilen ihre Geschichte. Simone Setka, zum Beispiel, die Gersteneckers Kollegin in der Pressestelle bei „Miss Saigon“ und „Die Schöne und das Biest“ war, meldet sich auf Facebook zu Wort: „Ich war ja auch beim ZAK – in Balingen. War ne tolle Zeit!“

Auch Wolfgang Sigloch, später unter anderem Redakteur bei Antenne 1, gibt sich als ehemaliger ZAK-Redakteur zu erkennen. Schnell kombinieren sie bei Facebook: Siglochs Vater, der Pfarrer Helmut Sigloch, wiederum ist einer der Gründungsväter des Rossberg-Freizeitvereins. Auch dessen Geschichte hatten wir ausführlich auf unserer Sonderseite zum Rossberg beleuchtet.

Gar nicht ausgeschlossen also, dass einige Medienschaffende nicht nur ihre ZAK-Vergangenheit teilen, sondern bereits in Kindertagen auf dem Rossberg zusammen in der Schaukel saßen. Der langjährige Stuttgarter Fotojournalist Olaf Ollech schreibt bei Facebook: „Genau wegen solcher Erlebnisse bin ich ein ganz großer Fan von Lokalzeitungen.“ Denen gerade heute wieder eine besondere Bedeutung zukomme, ist Gerstenecker sicher.

 

Zahl des Tages 

15 Jahre alt war Antje Gerstenecker, als sie einst mit klopfendem Herzen in der ZAK-Redaktion klingelte – um Journalistin zu werden. Auf Facebook meldeten sich jetzt mehrere Kollegen ihres späteren Berufslebens. Alle hatten beim ZAK angefangen – wie auch der preisgekrönte Regisseur Claus Hanischdörfer, der auf Facebook ebenfalls in Erinnerungen schwelgt. 

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