Klubs kennen die Situation

29.04.2017

von Marcus Arndt

Zweimal setzten sich die „Gallier von der Alb“ in dieser Runde bereits gegen den BHC durch. Weshalb sollte kein dritter Sieg gelingen?

Klubs kennen die Situation

© Moschkon

Heute Abend geht das Team um Regisseur Martin Strobel im Kellerduell bei den Bergischen Löwen auf die Platte. Bereits gestern hat der Kapitän ein wichtiges Zeichen gesetzt und seinen Vertrag beim HBW vorzeitig verlängert.

Im Bundesliga-Kellerduell geht der HBW Balingen-Weilstetten heute Abend in Solingen auf die Platte. Die bisherige Bilanz spricht für die Schwaben – die Westdeutschen spielen allerdings eine starke Rückrunde, haben fünfmal gewonnen.

Die Situation ist für beide Klubs nicht neu – fast immer kämpfen sie gegen den Abstieg, sind seit Jahren Konkurrenten um den Klassenerhalt. Das ist in dieser Saison nicht anders. Auch diesmal verrät ein Blick auf die Tabelle, wie bedeutend das heutige Duell in der Solinger Klingenhalle ist (Beginn: 19 Uhr). Die beiden Mannschaften sind punktgleich, einzig die bessere Tordifferenz trennt die Bergischen Löwen vom schwäbischen Rivalen.

Nach einer desolaten Hinrunde mit nur fünf Punkten schafften die Rheinländer in den vergangenen Wochen die Trendwende, holten satte zehn Punkte und zogen im Klassement an den „Galliern von der Alb“ vorbei. Vor heimischer Kulisse möchte der BHC, bei dem Maximilian Hermann, Maciej Majdzinski und Ace Jonovski weiter verletzt fehlen werden, das Momentum nutzen und den HBW weiter distanzieren. „Es ist so, die Partie ist bedeutsam“, räumt Sebastian Hinze unumwunden ein. Der Löwen-Coach ergänzt: „Wir dürfen uns aber nicht bereits vor dem Anpfiff damit beschäftigen, was wäre wenn, denn der Gegner beweist seit elf Jahren, dass er den Abstiegskampf beherrscht. Wir müssen auf jeden Fall das gleiche Level erreichen, um das Spiel gewinnen zu können – aber wir haben in der letzten Zeit gezeigt, dass wir in der Position sind, ein solches Spiel positiv zu gestalten und weitere folgen zu lassen.“

Die Westdeutschen haben jedoch in dieser Runde schon zweimal gegen die Schwaben – binnen vier Tagen in der Liga und im Pokalachtelfinale – verloren. Große Probleme hatte der bergische Fusionsklub aus Wuppertal und Solingen mit der Balinger 3:2:1-Verteidigung, die Runar Sigtryggsson noch einmal intensiv trainieren ließ. „Aber nicht ausschließlich“, betont der HBW-Trainer. Nach dem bitteren Unentschieden im Kellerduell gegen den TBV Lemgo erwartet der Isländer heute Abend eine Trotzreaktion von seiner Truppe. „Wir sind klar benachteiligt worden. Irgendwann reicht’s. Wenn ich Spieler wäre, würde das etwas bei mir bewirken. So wie das abgelaufen ist, muss es eine zusätzliche Motivation für uns sein. Wir wollen diesen Punkt zurückholen“, betont Sigtryggsson. Trotz des schwierigen Restprogramms – mit den Spielen gegen die Branchengrößen aus Mannheim, Flensburg und Kiel – ist für den 45-Jährigen „der Klassenerhalt weiter möglich“. Die große Gefahr, die er in den finalen Wochen dieser Spielzeit ausmacht, ist, „dass sich die Meinung mancher Experten, ein Abstieg würde gut tun, um sich neu zu sortieren, in die Köpfe seiner Spieler schleichen könnte. Diesen Quatsch will ich nicht hören.“

Trotz der mageren Bilanz seit der WM-Pause mit nur vier Punkten aus neun Begegnungen ist der Verbleib in Liga eins weiter machbar für die „Gallier von der Alb“. Die spielen im Mai – gegen die Körperkulturellen aus Leipzig und den Lokalrivalen Frisch Auf Göppingen – zweimal in der heimischen „Hölle Süd“ und müssen zum Meister Rhein-Neckar Löwen und Aufsteiger HC Erlangen. „Noch ist nichts verloren“, betont Sigtryggsson, „natürlich wird es von Spiel zu Spiel schwieriger, wenn wir nicht gewinnen. . .“

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