Balingen

HBW-Protest: Das Kellerduell hat ein Nachspiel

21.04.2017

von Marcus Arndt

Das Kellerduell hat ein Nachspiel. Die Schwaben fühlen sich von den Schiedsrichtern betrogen.

HBW-Protest: Das Kellerduell hat ein Nachspiel

Bitter für den HBW: Balingens Tomas Mrkva pariert in der finalen Aktion den Siebenmeter von Tim Hornke. Die Schiedsrichter lassen den Wurf jedoch wiederholen und der Lemgoer trifft zum 27:27. Foto: Bernard Moschkon

Im Bundesliga-Kellerduell kam der abstiegsbedrohte HBW Balingen-Weilstetten nicht über ein 27:27 hinaus (alles zum Spiel lesen Sie am Montag ausführlich in Ihrem ZOLLERN-ALB-KURIER). In der finalen Aktion egalisierte Lemgos Tim Hornke per Siebenmeter – im zweiten Versuch.

Der Ausgleich der Ostwestfalen ist äußerst strittig (mehr dazu auch hier), nachdem Balingens Keeper Tomas Mrkva den ersten Wurf pariert hatte. Die Schiedsrichter Matthias Brauer und Kay Holm ließen jedoch wiederholen. Der Grund: Beim Pfiff zum Siebenmeter waren noch drei Sekunden auf der Uhr, welche die Unparteiischen vor der Ausführung normalerweise ablaufen lassen. Weil der 26-Jährige vorzeitig warf, musste die finale Aktion laut Punkt 2.4 des Regelwerks noch einmal ausgeführt werden. Hornke nutzte die neue Chance und netzte. Die HBW-Führung konnte das Votum nicht nachvollziehen und hat Protest eingelegt. „Man hat uns einen Punkt geklaut“, sagte Trainer Runar Sigtryggsson konsterniert.

So sieht es der Sportsender Sport1: 

Natürlich sorgte die fragwürdige Entscheidung für Unverständnis bei den Schwaben, welche nach dem bitteren Remis gegen den Tabellennachbarn weiter auf einem Abstiegsplatz liegen. „Die Situation war unklar“, betonte Tobias Wagner, welcher trotz aller Emotionen „die Entscheidung versteht“. Aber wenn sie es so machen wollen, müssen sie das auch dem Schützen und dem Torwart sagen. Beide dachten, dass es zählt, deshalb muss es zählen!“ Das Reglement ist allerdings anders – und so sind die Balinger Aussichten auf einen Erfolg vor dem Schiedsgericht überschaubar.

Im Netz wird die Entscheidung der Schiris hitzig diskutiert: 



So sieht es natürlich auch TBV-Coach Florian Kehrmann, der gar einen Punktverlust seiner Mannschaft ausmachte ... Der Weltmeister von 2007 hatte – branchenüblich – über 60 Minuten auf die Schiedsrichter eingewirkt, viel kommuniziert und seine ganze eigene Sicht der Dinge. „Ich wundere mich, wie im Nachgang zu Spielen noch Entscheidungen diskutiert werden“, kritisierte Balingens Geschäftsführer Wolfgang Strobel, nachdem der TBV-Übungsleiter seine Spieler besser geschützt sehen will und seinem Trainerkollegen die Fachkompetenz absprach. Und so hat das Kellerduell noch ein Nachspiel. „Wir werden den Protest ausformulieren und einreichen“, erklärte Strobel. Dass es zu einer Wiederholung kommt, hält Jürgen Rieber, der am Samstag die Spielleitung hatte, für unwahrscheinlich. Es handle sich um eine Tatsachenentscheidung, so der 51-jährige Nürtinger, „die den Regeln entspricht.“

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