Amnesty Albstadt: Briefe gegen das Vergessen
24.03.2017
Im März setzt sich Amnesty International u.a. weltweit für Vertriebene in Nigeria und für einen „verschwundenen“ Journalisten in Simbabwe ein.
Die Albstädter AI-Gruppe bittet deshalb um Appellbriefe. Hunderte Bewohner von Ost-Badia im Bundesstaat Lagos/Nigeria wurden am 23. Februar 2013 obdachlos, als die Behörden des Bundesstaates 266 Häuser in der Gemeinde abrissen. Die Betroffenen waren zuvor nicht umfassend konsultiert worden und hatten keine angemessene Vorankündigung erhalten. Mehrere Anwohner, die versuchten, sich der Zwangsräumung zu widersetzen, wurden von der Polizei geschlagen. Viele haben nach den Zwangsräumungen keine alternativen Unterkünfte und/oder Schadenersatz erhalten.
Am Morgen des 9. März 2015 wurde der Journalist und Demokratieverfechter Itai Dzamara in Harare, der Hauptstadt Simbabwes, verschleppt. Während eines Friseurbesuchs im Vorort Glen View beschuldigten ihn fünf Männer, Vieh gestohlen zu haben. Sie legten ihm Handschellen an und fuhren ihn in einem weißen Lieferwagen davon. Sein Aufenthaltsort ist bis heute unbekannt. Itai Dzamara hatte zuvor an einer Demonstration der Oppositionsbewegung Movement for Democratic Change (MDC-T) in Harare teilgenommen, bei der er dazu aufrief, in einer Massenaktion auf die sich verschlechternde wirtschaftliche Situation Simbabwes aufmerksam zu machen. Die Versuche seiner Familie und von Men-schenrechtsanwälten, seinen Aufenthaltsort zu ermitteln, schlugen bislang fehl.
