Meßstetten

Aufbruch zu den Schulen von morgen

21.03.2017

von Pressemitteilung

Eine Freie Alternativschule will Miriam Baermann mit weiteren Interessierten auf dem Heuberg gründen. Ein erstes Treffen in Tieringen verlief vielversprechend.

Die Schulgründungsinitiative „Freie Demokratische Schule am Heuberg“ lud zum ersten Treffen ins Café Mundart ein. Ingesamt 17 Interessierte diskutierten über die Idee einer „Freien Alternativschule“ im Raum Meßstetten. Miriam Baermann, die die Gründungsinitiative ins Leben rief, zeigte den einstündigen Film „Schools of Trust – Der Aufbruch zu den Schulen von Morgen“ von Christoph Schuhmann über unterschiedliche Modellschulen auf drei verschiedenen Kontinenten. Danach fand noch ein reger Austausch zwischen Miriam Baermann und den Gästen statt.

Miriam Baermann zeigte sich zufrieden mit der Resonanz des Abends. Der nächste Schritt sei eine Vereinsgründung und dazu seien genügend begeisterte Personen zusammen gekommen. Bisher wurde nur im Raum Meßstetten, sowie Obernheim und Nusplingen über das Projekt informiert. Da das Schulkonzept jedoch weniger die breiten Massen anspreche, müsse der Einzugsradius sicherlich vergrößert werden, teilt sie mit.

Ein zentrales Element einer sogenannten Freien Alternativschule sei die Freiheit. Die Schüler sollen die Freiheit bekommen, selbst zu entscheiden, was, wann und wie sie lernen wollen. Miriam Baermann ist überzeugt, dass die Kinder freudiger und somit nachhaltiger lernen, wenn sie von sich aus motiviert sind. Lehrpläne und Klassen soll es keine geben. Unterricht wird als Angebot verstanden. Jeder Schüler kann sich entscheiden, ob er ein Unterrichtsangebot wahrnimmt, nach draußen spielen geht oder vielleicht ein Buch liest. Das freie Spiel wird als wichtiges Element des Lernens angesehen. Kinder lernen im freien Spiel Sozialkompetenzen, entwickeln Kreativität und abstraktes Denken. Zudem sollen die Schüler viele Mitbestimmungs- und Mitgestaltungsrechte haben. Der Gedanke dahinter ist gelebte Demokratie.

„Mein Berufswunsch als Kind war lange Zeit Lehrerin“, erzählt die 29-Jährige. „Als jedoch das Abitur näher rückte und somit auch die Entscheidung, welchen Weg ich einschlagen will, konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, vor eine Klasse zu stehen und etwas zu erzählen, das die meisten überhaupt nicht interessiert“. Als Baermann vor einem drei viertel Jahr auf das Konzept der Freien Alternativschulen stieß, war sie sofort begeistert.

„Ich wusste bis dahin gar nicht, dass es so etwas gibt“, betont sie. Doch nachdem die 29-Jährige Bücher gelesen und eine Freie Alternativschule in Stuttgart besucht hatte, war sie sich sicher, dass sie sich eine solche Schule für ihren zweieinhalbjährigen Sohn wünscht. „Und so reifte langsam der Entschluss, hier in der Gegend eine solche Schule zu gründen.“

Miriam Baermann selbst ging auf eine Regelschule und hat nach eigenen Angaben überwiegend gute Erfahrungen während ihrer Schulzeit in Haigerloch machen dürfen. „Wir hatten viele tolle Lehrer, die wirklich um uns bemüht waren. Allerdings hat mich sehr vieles, was wir lernen mussten, nicht interessiert. Den Stoff habe ich nur für die Klassenarbeit gelernt und heute weiß ich nichts mehr davon“, bilanziert sie. Viel lieber hätte sie die Zeit genutzt, um das zu lernen, was sie wirklich interessiert. Auch habe sie rückblickend gemerkt dass sie ihre Stärken nie wirklich kennen lernte.

Miriam Baermann stört auch die Notenvergabe, besonders bei den jüngeren Schülern. „Ich habe heute noch richtig Angst davor, etwas falsch zu machen. Fehler waren ja immer etwas Schlechtes und das sitzt bei mir richtig tief drin“. Doch diese Angst hemme die Experimentierfreude und die Kreativität.

Aufbruch zu den Schulen von morgen

Miriam Baermann

Wie soll es nun weitergehen?

Planung Als nächsten Schritt nach der Vereinsgründung möchte Miriam Baermann den Schulalltag verschiedener Freier Alternativschulen (FAS) kennen lernen, um mit den künftigen Mitbegründern ein eigenes Schulkonzept zu entwickeln. Der Weg sei noch weit zur Freien Demokratischen Schule am Heuberg, aber „ein Schritt nach dem anderen“, meint Miriam Baermann.

Abschluss Die Abschlussprüfung müssen die Schüler einer Freien Alternativschule an einer Regelschule absolvieren.

Weitere Informationen über das Projekt gibt es auf www.fds-heuberg.de oder bei Miriam Baermann, Telefon 0 74 36 7 84 43 66, Mail: Miriam.Baermann@fds-heuberg.de.

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