Dotternhausen

Nach Bürgerentscheid: Kein Frieden im Dorf

13.03.2017

von Daniel Seeburger

Die Vorgänge um den Kalksteinabbau auf dem Plettenberg haben die Stimmung in Dotternhausen nachhaltig negativ beeinflusst.

Die Konfliktlinien verlaufen dabei auch durch die Vereine. Bestes Beispiel: der Albverein. Die Vorsitzende Ilse Ringwald ist gleichzeitig stellvertretende Bürgermeisterin von Dotternhausen und zeigte sich nach dem Bürgerentscheid im Februar enttäuscht über das Ergebnis. Ihr Vorgänger Günther Schäfer dagegen ist in den Reihen der Bürgerinitiative, die sich für eine Neufestlegung der Abbaugrenzen eingesetzt und die Mehrheit beim Bürgerentscheid errungen hat.

In einem Leserbrief wurde Schäfer von einem Albvereinsmitglied scharf angegriffen. Allerdings nicht nur wegen seiner Ansichten zu den Abbaugrenzen, sondern auch wegen der Verpachtung der Albvereinshütte vor sechs Jahren. Ihm wurde im Leserbrief vorgeworfen, die Entscheidung der Vergabe „nach Gutsherrenart selbst am Ausschuss vorbei“ getroffen zu haben.

Ein Vorwurf, den Schäfer nicht auf sich sitzen lassen wollte. Er habe sie im Vorfeld der Versammlung aufgefordert, eine Richtigstellung in Form eines Leserbriefes zu veröffentlichen, erklärte Ilse Ringwald in der Hauptversammlung. Sie habe sich allerdings geweigert. Daraufhin habe Günther Schäfer einen Antrag für die Hauptversammlung formuliert, der laut Ringwald fristgerecht eingegangen ist. Im Schreiben Schäfers gehe es um die Vorgänge bei der Hüttenverpachtung 2011. Vorgetragen hat Ilse Ringwald den Antrag Schäfers nicht. Sie begründete es mit formalen Fehlern: „Das ist nicht wirklich ein Antrag“. Schäfers Schreiben könne von der Versammlung nicht mit Ja oder Nein entschieden werden. Ringwald ging anhand der Protokolle konkret auf die Verpachtung der Hütte ein, in deren Verlauf Schäfers Tochter als einzige ernsthafte Bewerberin die Hütte zugesprochen bekommen hat. „Die Geschichte ist für mich erledigt“, sagte Ilse Ringwald.

Er habe zwei Wochen lang keine Gelegenheit gehabt, Einblick in die Protokolle zu erhalten, kritisierte Günther Schäfer. Er werde deshalb beim Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ eine Stellungnahme abgeben. Auch dem erteilte die Vorsitzende eine Absage. Über einen Leserbrief werde in der Versammlung nicht diskutiert.

Ilse Ringwald gab allerdings als damalige Schriftführerin eine eindeutige Bewertung der Ereignisse ab: „Die Bewerbung ist sauber gelaufen. Punkt.“

Einen Knopf an die Sache machte schließlich Wolfgang Wochner, der kurz zuvor für seine 50-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet worden war. Die ganzen Vorgänge um die Verpachtung der Plettenberghütte seien ordnungsgemäß abgelaufen. Man könne zusammensitzen und die Angelegenheit gemeinsam besprechen. Wochner zum Abschluss: „Wir brauchen so langsam wieder Frieden im Dorf.“

Nach Bürgerentscheid: Kein Frieden im Dorf

ZAK-Redakteur Daniel Seeburger.

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