Balingen

Zum Tode von Dr. Hans Schimpf-Reinhardt

24.02.2017

Große Trauer und Bestürzung über den Tod des Balinger Stadtarchivars.

Zum Tode von Dr. Hans Schimpf-Reinhardt

© Lydia Wania-Dreher (Archiv)

Mit großer Anteilnahme wurde im Balinger Rathaus der überraschende Tod des langjährigen Stadtarchivars Dr. Hans Schimpf- Reinhardt aufgenommen, der am vergangenen Dienstag im Alter von 64 Jahren verstorben ist. Oberbürgermeister Helmut Reitemann und Bürgermeister Reinhold Schäfer waren über die Todesnachricht ebenso schockiert wie viele Kollegen der Stadtverwaltung, die teilweise über viele Jahre hinweg mit Dr. Schimpf-Reinhardt zusammengearbeitet haben. Deshalb wurden am Donnerstag auch einige Fatsnetstermine abgesagt.

Dr. Schimpf-Reinhardt stammte aus Reutlingen-Gönningen und hat nach dem Abitur Empirische Kulturwissenschaft und Soziologie an der Universität Tübingen studiert. Zum 1. Dezember 1987 wurde er in ein volles Arbeitsverhältnis als Stadtarchivar übernommen. Im Jahre 1989 promovierte er zum Thema „Gönningen – eine Überlebensgeschichte“. Zu seinem Aufgaben- und Tätigkeitsgebiet gehörten neben dem Archiv auch die städtischen Museen und die Zehntscheuer.

Im Rahmen der Erforschung der Stadt- und Landesgeschichte betrieb er eigene Forschungen, erstellte Publikationen und multimediale Präsentationen und organisierte zahlreiche, beliebte und gut besuchte Ausstellungen, insbesondere in der Zehntscheuer. Auch an der Herausgabe von Büchern, Bildbänden und Schriften zur Stadtgeschichte wirkte er maßgeblich mit, so u.a. beim Buch „ Balingen 1918 bis 1948 – Kleinstadt im Wandel“.

Über viele Jahre hinweg machte er auch historische Stadtführungen und konnte dabei durch sein umfangreiches Fachwissen und seinen Erfahrungsschatz den Teilnehmern die Balinger Stadtgeschichte äußerst anschaulich und lebendig darlegen. Beim Ausbau der Zehntscheuer und der Einrichtung des Heimatmuseums war er der maßgebliche Kopf, ebenso bei der Konzeptionierung und Einrichtung des Waagenmuseums im Zollerschloss. Er engagierte sich auch im Arbeitskreis Wüste und in der Heimatkundlichen Vereinigung und brachte hier sein umfangreiches Fachwissen ein.

Er war auch der Motor, als es um die Aufstellung von Erinnerungsstelen an das Unternehmen Wüste in Frommern, Erzingen und Engstlatt ging. Ebenso hat er die Dorfgeschichte für den Geschichtspfad in Streichen sehr anschaulich aufbereitet. Dies sind nur zwei der Projekte, die Dr. Schimpf-Reinhardt mit großem Sachverstand und einem unermüdlichen Einsatz begleitet hat.

Er war eine in der Stadt Balingen und weit darüber hinaus anerkannte Persönlichkeit. Er hat sich für Balingen und seine Bürger bleibende Verdienste erworben.

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