Zollernalbkreis

Klaus Irion: Lokaljournalist mit Lust auf den digitalen Wandel

18.02.2017

von Rosalinde Conzelmann

Klaus Irion ist neuer Redaktionsleiter des ZOLLERN-ALB-KURIER. Der 46-jährige Familienvater freut sich auf seinen neuen Gestaltungsspielraum.

Klaus Irion: Lokaljournalist mit Lust auf den digitalen Wandel

© Rosalinde Conzelmann

Klaus Irion (Mitte) ist der neue ZAK-Redaktionsleiter. Die Geschäftsführung (links) Kevin Jetter und (rechts) Daniel Welte freut sich auf die Zusammenarbeit mit ihm.

Er weiß, wie Lokaljournalismus funktioniert, hat das Nachrichtengeschäft von der Pike auf gelernt und ist in Balingen heimisch geworden: Klaus Irion, gebürtig aus St. Georgen im Schwarzwald, übernimmt die Stelle des Redaktionsleiters beim ZOLLERN-ALB-KURIER und wird Nachfolger von Karl-Otto Müller.

„Wir sind davon überzeugt, mit Klaus Irion einen hervorragenden Journalisten für dieses wichtige Amt bestimmen zu können“, gab Verleger Daniel Welte am Mittwoch die Personalentscheidung der Geschäftsleitung offiziell bekannt. Der neue Redaktionsleiter zeichne sich durch Kompetenz, Menschlichkeit und langjährige journalistische Erfahrung aus und sei auch in der Öffentlichkeit ein angesehener Redakteur.

Sportreporter für Radio und Fernsehen, das war als Kind der Berufswunsch des heute 46-Jährigen, der mit gerade mal 14 Jahren seinen ersten Bericht für die Lokalzeitung in seiner Heimatgemeinde schrieb, wo er 1990 am dortigen Gymnasium sein Abitur machte.

Zwei Jahreszahlen verbinden den Lokalredakteur mit dem Balinger Druck- und Verlagshaus Hermann Daniel: 1992 begann er sein Volontariat in der Sportredaktion und lernte schon in der Ausbildung mit vier Sonntagsdiensten pro Monat nicht nur die Schokoladenseiten des spannenden Berufs kennen (und spüren). 16 Jahre später, im Jahr 2008, holte ihn Redaktionsleiter Karl-Otto Müller zurück in die Balinger Redaktion. Berufliche Stationen dazwischen waren die Redaktionen des Schwäbischen Tagblatts in Tübingen, des Steinlach-Boten in Mössingen und der Neckarchronik in Horb. Seinen Themen Sport und Lokales ist er dabei treu geblieben.

Doch nicht nur Berufliches verbindet den politikinteressierten und sportaffinen Journalisten, der in Tübingen Empirische Kulturwissenschaft und Politikwissenschaft studierte, mit dem ZAK. Im Verlagshaus lernte er auch seine Ehefrau Heike kennen. 1999 heirateten die beiden. Seit 2000 lebt die Familie mit ihren drei Kindern und nun auch zwei Hunden in Balingen. Als stellvertretender Redaktionsleiter übernahm Klaus Irion bereits seit einigen Jahren Redaktionsverantwortung und traf Entscheidungen für sich und das 23-köpfige Redaktionsteam in Balingen und Albstadt.

Die neue Aufgabe sieht er nicht als Ein-Mann-Show: „Ich bin ein Teamplayer und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit meinen Kollegen.“ Dabei setzt er aber auch auf Eigenverantwortlichkeit und Teamgeist.

Dass die Zeitung aus Papier allen Unkenrufen zum Trotz eine Zukunft hat, davon ist der Fan des SC Freiburg, der auch stets dem HBW die Daumen drückt, überzeugt. Eine Zukunft, die er aktiv mitgestalten möchte. Nach wie vor als kritischer Schreiber für Balingen unter dem bekannten Kürzel „rio“ und nun auch in seiner neuen Rolle des Chefredakteurs als aufmerksamer Beobachter des lokalen Geschehens im gesamten ZAK-Verbreitungsgebiet: Von Heiligenzimmern bis Stetten am kalten Markt.

Der ZAK soll die informative und lebendige Heimatzeitung für alle heimatverbundenen Älbler bleiben. Klaus Irion setzt dabei auf Kontinuität und will den Dialog mit den Lesern suchen. Was sich bewährt hat, soll bleiben, wie unsere ZAK-Wanderungen und die Kulturfahrten – gleichzeitig ist der Blick offen für Neues.

Nach 25 Jahren als Schreiber an der Nachrichtenfront freut sich Klaus Irion jetzt auch aufs Verwalten und Gestalten, bekennt er ganz offen. Eine Aufgabe sieht er auch darin, junge Menschen an den ZAK als Medienhaus heranzuführen und in der Zeit des digitalen Wandels nicht nur mittendrin zu sein, sondern diesen auch mitzugestalten – mit derzeit noch offenem Ende.

Der neue ZAK-Redaktionsleiter will kritischen Journalismus betreiben und mit seinen Kollegen ein lokales Nachrichtenblatt gestalten, in dem sich die Meinungsvielfalt widerspiegelt. In Zeiten, in denen sich die Medien dem Vorwurf der Lügenpresse ausgesetzt sehen, sei eine kritische, aber auch transparente und ehrliche Pressearbeit wichtiger denn je. Dazu zähle zuvorderst eine ausgewogene und umfassende Recherche.

Die digitale Revolution macht die Nachrichtenwelt noch schneller, der Beruf des Journalisten verändert sich rasant. Neugierig und konstruktiv möchte „rio“ diese Herausforderung begleiten. Ein besonderes persönliches Anliegen ist es ihm dabei, gegen die Verrohung der Sprache, die vor allem in den sozialen Medien Einzug gehalten hat, anzugehen und für gesellschaftliche Werte einzustehen.

Anker und Ausgleich sind ihm dabei die Familie, der morgendliche Hundespaziergang, bei dem er den Kopf frei kriegt, das Skifahren, die gelegentlichen Besuche im Schwarzwaldstadion und der Balinger Sparkassenarena und natürlich der montägliche Fußball-Bundesliga-Austausch mit den Kollegen.

 

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