Balingen

„Gallier von der Alb“ legen personell noch einmal nach

16.02.2017

Viachaslau Saldatsenka ergänzt ab sofort den Kader des HBW Balingen-Weilstetten.  

„Gallier von der Alb“ legen personell noch einmal nach

© Imago

Der neue HBW-Keeper Viachaslau Saldatsenka begeisterte bereits mehrfach auf internationalem Parkett. Nun soll er bei den Schwaben für Konstanz sorgen.

Der weißrussische Nationaltorhüter soll für Konstanz zwischen den Pfosten sorgen. Zudem statten die „Gallier“ Srdjan Predragovic vom TV Neuhausen mit einem Zweitspielrecht aus. Kurz vor Ablauf der Wechselfrist ist der HBW Balingen-Weilstetten nochmals auf dem Transfermarkt tätig geworden. Die „Gallier von der Alb“ verpflichteten den weißrussischen Nationaltorhüter Viachaslau Saldatsenka.

Die Verstärkung zwischen den Pfosten hatte sich schon seit einiger Zeit angedeutet. In den bisherigen Spielen hat HBW-Trainer Runar Sigtryggsson immer wieder die Konstanz auf der Torhüterposition als Problemstellung ausgemacht. Zusammen mit Geschäftsführer Wolfgang Strobel hat der Isländer deshalb seit Wochen den Markt sondiert und nach dem passenden Kandidaten gesucht – und schließlich sind die beiden dann auch fündig geworden: Viachaslau Saldatsenka verstärkt mit sofortiger Wirkung den schwäbischen Fusionsklub.

In den vergangenen Tagen hat sich die Nummer eins der weißrussischen Nationalmannschaft nämlich als der Kandidat herausgestellt, dem es Trainer und Geschäftsführer zutrauen, der Mannschaft relativ schnell zu helfen. Mit 22 Jahren ist Saldatsenka, der von SKA Minsk nach Balingen wechselt, zwar noch ein sehr junger Torhüter. „Aber aufgrund seiner internationalen Erfahrung und seiner bei der Europameisterschaft 2016 und auch der Weltmeisterschaft 2017 gezeigten Leistung sind wir davon überzeugt, dass Viachaslau uns kurzfristig weiterhelfen wird“, erklärte Strobel, dass die Verpflichtung alles andere als eine übereilte Entscheidung gewesen sei.

Viachaslau Saldatsenka hatte mit seinen Paraden maßgeblichen Anteil daran, dass Weißrussland bei der Weltmeisterschaft in Frankreich den Einzug ins Achtelfinale geschafft hat. Vor allem gegen die favorisierten Ungarn war er in der Gruppenphase ein fast unüberwindliches Hindernis. 42 Bälle kamen auf sein Gehäuse – und ganze 17 davon machte er unschädlich, was einer Weltklasse-Quote von 40 Prozent entspricht. Und auch schon bei der vorangegangenen Europameisterschaft in Polen hatte der junge Weißrusse für Aufsehen gesorgt. So hat die europäische Handballföderation ein All-Star-Team der Vorrunde aufgestellt und Viachaslau Saldatsenka als besten Torhüter der ersten drei Spieltage in dieses Team gewählt.

Auch mit dem Armee-Sportclub Minsk hat Saldatsenka bereits einige Spiele auf internationaler Ebene absolviert. Nun will der 22-Jährige den nächsten Karriereschritt machen und sich in der stärksten Liga der Welt zeigen. „Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe in Balingen und der Handball-Bundesliga“, blickt Saldatsenka voraus. „Der HBW gibt mir die Möglichkeit mich in der stärksten Liga der Welt zu beweisen und mich weiterzuentwickeln“, freute sich der Weißrusse. Er werde alles versuchen, um mit guten Leistungen dem HBW zu helfen, den Klassenerhalt zu erreichen.

Doch Saldatsenka ist nicht das einzige neue Gesicht, das die Zuschauer in nächster Zeit in der SparkassenArena begrüßen dürfen. Ebenfalls noch rechtzeitig vor Ablauf der Wechselfrist haben sich die „Gallier von der Alb“ mit dem Zweitligisten TV Neuhausen auf ein Zweitspielrecht für Rechtsaußen Srdjan Predragovic geeinigt. Der aus Bosnien-Herzegowina stammende Linkshänder wird weiterhin für den TV Neuhausen spielen, aber gleichzeitig auch Back-Up für den schwäbischen Fusionsklub sein. Predragovic begann seine Karriere beim bosnischen Verein HC Borac, ehe er zum VfL Gummersbach kam. Dort durchlief er drei Jahre lang die Jugendakademie und war vor seinem Wechsel nach Neuhausen auch an den TUSEM Essen ausgeliehen.

 

Am Wochenende droht ein Abstiegsplatz

Am Wochenende könnte der HBW Balingen-Weilstetten auf einen Abstiegsplatz zurückfallen. Gewinnt der TBV Lemgo das Duell gegen Schlusslicht HSC Coburg, dann ziehen die Lipper am schwäbischen Fusionsklub vorbei.

Gegen Melsungen mussten die „Gallier von der Alb“ am Mittwoch die 14. Niederlage im 20. Spiel einstecken. Trainer Runar Sigtryggsson war enttäuscht. „Besonders über die Art und Weise, wie wir das Spiel verloren haben“, so der Isländer.

Zumindest bleibt den Schwaben nun einige Zeit, das 22:30 bei der MT aufzuarbeiten. Erst am 25. Februar kämpfen Martin Strobel & Co. wieder um Punkte, dann gastiert nämlich der aktuelle Tabellenzwölfte Gummersbach in Balingen.

Im Heimspiel gegen den VfL greift Neuzugang Viachaslau Saldatsenka dann erstmals ein – doch auch die Unterstützung der Fans ist gefordert. „Es gibt auch noch Stehplatzkarten für das Spiel“, so HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel. lb

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