Dotternhausen

Valentinsaktion: Dotternhausener vertrauen Gemeinderat

14.02.2017

von Rosalinde Conzelmann

Ein Dutzend junger Menschen aus Dotternhausen verteilt am Valentinstag 500 Tulpen im Dorf. Sie wollen ein friedliches Zeichen setzen.

Valentinsaktion: Dotternhausener vertrauen Gemeinderat

© Rosalinde Conzelmann

Diese junge Menschen aus Dotternhausen nahmen den Valentinstag zum Anlass, um vor dem Bürgerentscheid am Sonntag 500 Tulpen an ihre Mitbürger zu verteilen. „Wir wollen ein friedliches Zeichen setzen“, sagt Benjamin Kammerer.

Von den Jungen hört man gar nichts. Diese Behauptung will ein Dutzend junger Menschen aus Dotternhausen widerlegen. „Unsere Heimat und der Kalksteinabbruch auf dem Plettenberg interessiert uns sehr wohl“, sagt Benjamin Kammerer. Aus diesem Grund haben die 18- bis 30-Jährigen gestern eine blumige Aktion, die für Respekt und Vertrauen werben soll, gestartet.

Dafür haben sie extra Urlaub genommen, den Anhänger eines Traktors mit 500 gesponserten Tulpen gefüllt und sind von Haus zu Haus gezogen. „Dabei geht es nicht darum, mit den Menschen zu diskutieren“, betont Kammerer. Vielmehr gehe es darum, ein friedvolles Zeichen gegen die derzeit schlechte Stimmung im Dorf zu setzen.

Die Tulpen tragen rote Manschetten, auf denen die Worte Heimat, Junge Generation, Vertrauen, Dorffrieden, Respekt, Wertschätzung, Zukunft, Vereinsleben, Miteinander, Zuhause zu lesen sind. In der Mitte prangt ein großes Ja, das für Vertrauen in den Gemeinderat steht. „Wir vertrauen unserem Gemeinderat, deshalb haben wir ihn auch gewählt“, meint Florian Wochner. Und diese Haltung würden sie sich auch für ihre Mitbürger wünschen. „Wir wollen mit Blumen sprechen“, sagt eine der jungen Frauen.

Wie kam es zu der Aktion? Viele der Blumenverteiler sind im Musikverein und haben sich in den vergangenen Wochen viel mit der von Holcim geplanten Süderweiterung des Plettenbergs, die das Dorf spaltet, und den Bürgerprotesten beschäftigt. Die jungen Blumenverteiler wollen ihre Aktion als Gegenpol zur derzeit „lauten Minderheit“ verstehen wissen, wie sie erklären.

Neben Benjamin Kammerer waren dessen Ehefrau Tanja Kammerer, Florian Wochner und sein kleiner Sohn Luis, Katharina Wochner, Julia Wochner, Martina Geiser, Matthias Wistuba, Svenja Göbel und Jens Uttenweiler unterwegs. Am Spätnachmittag kamen weitere Mitstreiter dazu.

Auch Bürgermeisterin Monique Adrian fand eine Tulpe auf ihrem Schreibtisch und suchte das Gespräch mit der Gruppe. „Das ist eine tolle Idee“, meinte sie und sprach den Männern und Frauen ein dickes Dankeschön aus. Das bringe einen anderen Zungenschlag rein. Sie würde sich wünschen, dass man in der Gemeinde wieder vertrauensvoll miteinander umgeht, meinte Adrian.

Der Großteil der Beschenkten hat sich über die Geste gefreut, sagt Florian Wochner. „Viele finden es positiv, dass wir was machen“, ergänzt Jens Uttenweiler. Aggressive oder ablehnende Haltungen hätten sie bislang keine gespürt.

Diesen Artikel teilen: