Zollernalbkreis

Feuerwehr und Rotes Kreuz kommen nicht zur Ruhe

29.01.2017

von Benno Schlagenhauf und Michael Würz

Am Wochenende hat es gleich mehrmals im Kreis gebrannt. Die Polizei nahm einen Mann und eine Frau in Gewahrsam.

Beim Versuch, Adressfelder aus Briefen auszuschneiden und diese zu verbrennen, hat eine 36 Jahre alte Frau am Samstagabend einen Großeinsatz von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Polizei in Margrethausen ausgelöst (€). Die Frau, die laut Polizei gelegentlich als Untermieterin in dem Wohnhaus lebt, hatte die Kontrolle über das Feuer verloren, das sich daraufhin rasch ausbreitete. Weder Löschversuche mit Wasser aus einem Badewannenzulauf noch mit einem Feuerlöscher waren erfolgreich. Erst Polizeibeamten, die am Brandort eintrafen, gelang es, die Flammen mit einem Feuerlöscher aus dem Streifenwagen unter Kontrolle zu bekommen. Einsatzkräfte der Feuerwehr löschten den Brand vollends ab. Die über 80-jährige bettlägrige Besitzerin des Hauses wurde ins Freie gerettet; sie erlitt laut Polizei eine Unterkühlung.

Feuerwehr und Rotes Kreuz kommen nicht zur Ruhe

© Michael Würz

Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Polizei besprechen sich am Samstagabend am Brandort in Margrethausen. Zuvor war es hier zu turbulenten Szenen gekommen. Polizeibeamte nahmen einen Mann und eine Frau in Gewahrsam.

Unterdessen nahmen Polizeibeamte die 36-jährige Untermieterin, gegen die wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt wird, in Gewahrsam. So erging es kurz darauf auch dem 64 Jahre alten Sohn der bettlägerigen Hausbewohnerin. Der Mann, der Brandverletzungen und eine leichte Rauchgasvergiftung erlitt, lieferte sich am Einsatzort eine lautstarke Auseinandersetzung mit den Einsatzkräften von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Polizei. Auch ihn nahmen die Beamten deshalb in Gewahrsam und begleiteten ihn mit den Rettungskräften in die Klinik.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Ebingen, die mit dem Löschzug nach Margrethausen ausgerückt sind, waren da schon seit Stunden im Einsatz: Bereits morgens gegen 6 Uhr waren sie zu einem Kleinbrand in der Ebinger Pfarrstraße ausgerückt (€). Laut Polizei war wohl ein technischer Defekt an einer Bügelstation der Auslöser. Die eingesteckte, jedoch ausgeschaltete Bügelstation war in Brand geraten und hatte dabei ein Körbchen mit Nähutensilien entzündet. Verletzt wurde niemand. Am Nachmittag waren die Helfer bei einem Fehlalarm in der Recyclingfirma Korn im Einsatz.

Rettung in Meßstetten

Auch in Meßstetten war die Feuerwehr bei einem Zimmerbrand gefordert (€). Der 55-jährige Bewohner eines Mehrfamilienhauses in der Hangergasse, wurde durch den Rauchmelder auf den Brand im Obergeschoss aufmerksam und alarmierte die Feuerwehr. Als er das Zimmer betrat, schlugen ihm Flammen entgegen, wodurch er sich leichte Brandverletzungen am Arm zuzog.

Der 55-Jährige konnte das Haus selbst verlassen, einen bettlägerigen 70-Jährigen und seine 22-jährige Altenpflegerin holte die Feuerwehr unverletzt aus dem Gebäude. „Der Einsatz bekam dadurch eine Brisanz, dass noch Personen im Gebäude waren“, erklärte Meßstettens Stadtbrandmeister Matthias Schwarz. „Das hat gleich ein ganz anderes Ausmaß, als wenn man lediglich ein leeres Gebäude ablöschen muss.“

Feuerwehr und Rotes Kreuz kommen nicht zur Ruhe

© Benno Schlagenhauf

Am Samstagmittag holte die Meßstetter Feuerwehr zwei Personen unverletzt aus einem Mehrfamilienhaus. Im Obergeschoss war ein Zimmerbrand ausgebrochen.

Von außen war für die Feuerwehrleute zunächst nicht ersichtlich, wo genau es im Gebäude brennt. „Wir haben dann gleich drei Atemschutztrupps reingeschickt, um die Personen und das Feuer zu lokalisieren.“

„Die Personen waren in ihrem Zimmer im Erdgeschoss relativ sicher, jedoch drückte der Rauch bereits die Treppe hinunter und in den Hausflur“, erklärte Schwarz. Den älteren Mann brachten Helfer des Roten Kreuzes vorsorglich ins Krankenhaus: „Weil es ihm ganz unabhängig vom Brand nicht so gut geht“, erklärte DRK-Einsatzleiter Markus Maute.

Unterdessen hatten Löschtrupps, die unter Atemschutz in das Gebäude vorgingen, das Feuer schnell von innen gelöscht . Der Sachschaden beträgt rund 30.000 Euro.

Hoher Schaden in Haigerloch

Bereits am Freitagabend war es zu einem Brand in einem Wohnhaus in Haigerloch-Trillfingen gekommen (€). Die Hauseigentümerin hatte kurz vor 19 Uhr einen Kaminofen angefacht und war dann für etwa eine Stunde außer Haus. Bei ihrer Rückkehr stellte sie Rauch und den Brand im Obergeschoss des älteren Hauses fest. Sie verständigte die Feuerwehr und brachte eine Mitbewohnerin aus dem Erdgeschoss des Hauses in Sicherheit. Durch die Brandbekämpfung mit sechs Atemschutztrupps hatten die Einsatzkräfte das Feuer schnell unter Kontrolle, jedoch wurde das Gebäude durch den Brand unbewohnbar. Schaden: laut Polizei rund 150 000 Euro.

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