Zollernalbkreis

IHK: Region braucht Stabilität

23.01.2017

von IHK-Pressemitteilung

Die Vollversammlung der IHK Reutlingen hat die finanziellen Weichen für das Jahr 2017 gestellt. Präsident hofft auf Fortbestand der guten USA-Beziehungen.

Außerdem beschäftigte sich das höchste IHK-Gremium mit den Rücklagen der Kammer. Die IHK-Vollversammlung hat in ihrer letzten Sitzung einstimmig den Nachtragswirtschaftsplan 2016 mit einem Volumen von 16,2 Millionen Euro und den Wirtschaftsplan 2017 in Höhe von 15,5 Millionen Euro verabschiedet. Als höchstes Gremium der IHK hat die Vollversammlung das Budgetrecht.

Mit den Mitteln für das neue Jahr werde die IHK ihre Schwerpunktarbeit fortsetzen, heißt es in der Pressemitteilung. Auf der Agenda stehen die Qualität in der Ausbildung und das Ausbildungsmarketing, Projekte für mehr und bessere Existenzgründungen, ein intensivierter Innovationstransfers in der Region und der Ausbau der IHK-Netzwerke.

„Wir investieren jetzt in guten Zeiten, um funktionierende Strukturen zu haben, wenn es einmal weniger gut läuft“, erläutern IHK-Präsident Christian O. Erbe und Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp das Budget.

Ein Nachtrag war bei der IHK erstmals erforderlich geworden, weil die Entwicklung der Ertragslage im Jahresverlauf 2016 deutlich besser verlief als zunächst geplant. Hintergrund war einerseits die gute wirtschaftliche Entwicklung in der Region Neckar-Alb in den vergangenen Jahren. Sie beeinflusst das IHK-Budget über die nachträglich abgerechneten Pflichtbeiträge. Daneben haben höhere Umsätze im Weiterbildungsbereich zum guten Jahresverlauf beigetragen. Die Beitragssätze bleiben damit auch für 2017 unverändert. Der Umlagehebesatz liegt seit dem Jahr 2014 bei 0,16 Prozent auf den Gewerbeertrag.

Die Vollversammlung hat ebenfalls einstimmig die Beibehaltung der bestehenden Rücklagen beschlossen. Eine Ausgleichsrücklage von 4,8 Millionen Euro sichert die IHK gegen Schwankungen ihrer Ertragslage ab. Eine Bau- und Instandhaltungsrücklage von 13 Millionen Euro dient der teilweisen Finanzierung des von der Vollversammlung auf den Weg gebrachten IHK-Neubaus an der Hindenburgstraße in Reutlingen. Die Entscheidung darüber wird voraussichtlich in der April-Sitzung fallen.

Fünf weitere zweckgebundene Rücklagen wurden für einzelne IHK-Aufgaben gebildet und umfassen zusammen 2,4 Millionen Euro. Im Einzelnen handelt es sich um die Rücklage „Kinder-Jugend-Wissen“ (850.000 Euro), mit deren Hilfe eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen zur Stärkung der dualen Ausbildung finanziert werden. Die Rücklage „Wissensmanagement und Wissenstransfer“ (587.000 Euro) unterstützt die Arbeit für den Technologietransfer zwischen Hochschulen und Wirtschaft. Die Rücklage „IHK-Digital“ (475.000 Euro) dient der Finanzierung von Maßnahmen, mit denen sich die IHK zurzeit intern auf digitale Arbeitsprozesse einstellt.

Mit Hilfe der Rücklage „Entrepreneurship“ (396.000 Euro) will die IHK Existenzgründungen in der Region und vor allem an den Hochschulen verankern. Für die Finanzierung der alle fünf Jahre stattfindenden IHK-Wahl legt die IHK schließlich 50.000 Euro pro Jahr zurück.

Kammerpräsident Christian O. Erbe hat sich auch zur Amtseinsetzung des neuen US-Präsidenten Trump geäußert. So werde sich die IHK weiterhin für Freihandel und offene Grenzen einsetzen. „Die USA sind unser wichtigster Handelspartner außerhalb Europas. Wir haben ein großes Interesse an stabilen Beziehungen“, so Erbe.

Aktuell sind über 400 regionale Unternehmen im Geschäft mit den Vereinigten Staaten aktiv. Sollten sich ihre Möglichkeiten verschlechtern, hätte dies auch Auswirkungen auf die Region. „Am Erfolg unseres Exportgeschäfts hängen Unternehmen, Innovationen und Arbeitsplätze. Sollten sich die USA künftig dem internationalen Warenhandel in der bisherigen Form verschließen, würden wir das bei uns zu spüren bekommen“, so Erbe. Er hoffe, dass das bewährte Miteinander zwischen den USA und Deutschland fortbestehen könne und vertiefen lasse.

„Unser Verhältnis ist wie kaum ein anderes von Verständnis, Toleranz und Partnerschaft geprägt. Das gilt es zu erhalten“, so Erbe. Die IHK hat für eine erste unmittelbare Einschätzung den Chef der Auslandshandelskammer in New York eingeladen. Er kommt am 7. Februar zu einem Hintergrundgespräch mit Exportunternehmen nach Reutlingen.

 

Vollversammlung verfügt über Macht und Einfluss

Hintergrund Die IHK-Vollversammlung entscheidet über alle politisch bedeutsamen Fragen und hat das Budgetrecht. Der Vollversammlung gehören 46 direkte gewählte Unternehmensvertreter aus allen Branchen und allen Größenklassen in den Landkreisen Reutlingen, Tübingen und Zollernalb an. Sie vertreten die Interessen von über 47.000 Mitgliedsunternehmen in der Region Neckar-Alb.

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