ZAK-Weihnachtsaktion: 21.631,99 Euro für die Tafeln

Zwei Tafeln, zwei verschiedene Träger. Und verschiedene Ansätze und Projektionen.

„Da wir als Balinger Tafel keinerlei finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand haben, sind Spenden- und Mitgliedsbeiträge des Fördervereins der Balinger Tafel unsere wichtigsten Einnahmequellen“, erläutert Peter Blechmann, Vorsitzender des Fördervereins. „Ein Thema, das uns weiterhin beschäftigt, ist das Sozialkaufhaus. Leider fehlt die nötige Unterstützung von Kreis und Städten – schön wäre die Übernahme der Mieten durch die öffentliche Hand. Bisher wurde dies abgelehnt. Es fanden sich auch keine kommunalen Räumlichkeiten. Dabei stehen Ehrenamtliche und ein Fahrzeug des DRK Zollernalb schon länger für Möbeltransporte zur Verfügung – hier engagieren sich überwiegend ehrenamtliche Flüchtlinge,“ sagt Nathalie Hahn.

Derweil wolle die Tafel nach Umbau und Vergrößerung ihrer Räume zukünftig vor allem die Kontakte zu Förderern, Spendern und Lebensmittelgeschäften ausbauen, um weiterhin ein gutes und stabiles Warenangebot für die Kunden sicherzustellen. Wichtig sind beiden vor allem ehrenamtliche Kräfte, ohne die der Tafelbetrieb nicht möglich wäre. „Mit einem Jahresausflug wollen wir Danke sagen“, kündigt Hahn an.

Mit weiterer Öffentlichkeitsarbeit, wie sie bereits in der ZAK-Weihnachtsaktion intensiv stattfand, wolle man weiterhin über die Tafel und ihre Kunden aufklären. Man wolle Verständnis für Schicksale wecken. Denn diese erleben vielfach die Ehrenamtlichen der Tafel. Dann, wenn sie Bedürftige zu Ämtern begleiten, wenn sie sie unterstützen beim Ausfüllen von Anträgen oder ihnen Beratungs- und Unterstützungsangebote vermitteln. Es sei „das menschliche Miteinander, zu helfen, wo Not an Frau oder Mann“ sei.

Nathalie Hahn und Peter Blechmann schätzen die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer, ebenso die Unterstützung aus zahlreichen Aktionen und Aktivitäten während des Jahres, wie die ZAK-Weihnachtsaktion. Über 20 000 Euro spendeten unsere Leser für die Tafelläden in Balingen und Albstadt.

Weil aus Sicht der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau die Kunden ihres Albstädter Tafelladens eben auch nicht nur Käufer sind, die hier kostengünstig Lebensmittel erwerben, sondern zum großen Teil eben auch Menschen in prekären Lebenslagen, setze ihre Arbeit hier an: Zumeist sei es der geringe finanzielle Spielraum der Haushalte, bedingt durch Erwerbslosigkeit oder kleiner Rente. Weil damit aber oftmals Mietschulden, Scheidung, familiäre Probleme oder Erkrankungen einhergingen, helfe man als Caritas-Schwarzwald-Alb-Donau mit ganzheitlichem Konzept. Der Kontakt zu den Tafelnutzern sei ein sehr enger. Weil die Menschen für die Gewährung eines Tafelausweises die „Karten offenlegen müssten“, entstehe recht schnell ein enges Vertrauensverhältnis. Schnell würde über die vielfältigen Beratungsdienste und weitere Hilfen informiert. Denn, erläutert Andres Budisky, Leiter des Albstädter Tafelladens, „wir haben ein Interesse daran, dass Tafelnutzer nicht zu Dauerkunden werden, sondern im besten Falle aus ihrer prekären Lebenslage wieder herauskommen.“ So gehöre zur Albstädter Tafel eine Beratungsstelle für langzeitarbeitslose Menschen (Projekt NIL). Das ab Januar 2017 neu gestartete Projekt „Stromspar-Check“ hilft einkommensschwachen Haushalten, die Nebenkosten zu reduzieren. Weiter kooperiert die Albstädter Tafel mit der Sozial- und Lebensberatung des Caritaszentrums Albstadt. Im sogenannten C-Punkt der Caritas finden Gruppen- und Informationsangebote statt. Für die Kinder der Tafelnutzer wurde hier eigens ein Kindertreff eingerichtet, der während der Verkaufszeiten geöffnet ist. Seit 2016 biete die Caritas-Schwarzwald-Alb-Donau in Kooperation mit dem katholischen Jugendreferat Balingen zudem eine ermäßigte einwöchige Sommerfreizeit für Kinder und Jugendliche einkommensschwacher Haushalte.

 

ZAK-Weihnachtsaktion 2016 - Spender und Spenden

Spenden Auf 21 631,99 Euro ist das Spendenkonto unserer ZAK-Weihnachtsspendenaktion zugunsten der beiden Tafelläden in Albstadt und Balingen über den Jahreswechsel hinweg angewachsen. 10 816 Euro für jeden Tafelladen – ein erfreuliches Ergebnis, für das sich die Träger der beiden Projekt bei unseren Leserinnen und Lesern herzlich bedanken. Die Aktion endet Ende des Monats.

Spender 1206 Euro gingen nach Heiligabend noch ein, so Spenden von Tanja Conzelmann (50 Euro) und Walter Schlegel (30 Euro) und 18 weitere Geldspenden. Wir sagen Danke!