Balingen

Wieder Radmuttern in Balingen gelöst – Polizei rät zur Vorsicht

12.01.2017

von Benno Schlagenhauf

Nachdem bereits am vergangenen Samstag in Engstlatt an einem Auto an drei Rädern die Radmuttern gelöst wurden, gibt es nun einen weiteren Vorfall in Balingen.

Wieder Radmuttern in Balingen gelöst – Polizei rät zur Vorsicht

© Benno Schlagenhauf

In Balingen wurden innerhalb weniger Tage an drei Autos die Radmuttern gelöst. Die Polizei ermittelt.

Am Montagnachmittag hatte ein 20-jähriger Autofahrer festgestellt, dass mit seinem Mini Cooper etwas nicht stimmt und ist deswegen gleich in eine Werkstatt gefahren. Dort wurde festgestellt, dass am linken Vorderrad alle Radmuttern gelöst waren.

Drei der Muttern lagen bereits in der Radkappe, eine einzige war noch lose aufgeschraubt. Der junge Mann hatte Glück, dass sich das Rad nicht von der Nabe löste. Der Mini Cooper stand tagsüber auf dem Parklatz der Berufsschule in der Steinachstraße. Das Polizeirevier Balingen ermittelt jetzt gegen unbekannt wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 07433/264-0 entgegen.

Zwischen vergangenem Donnerstag und Samstag hatte ebenfalls ein Unbekannter die Radmuttern an drei Rädern eines in der Hechinger Straße in Engstlatt abgestellten Autos gelöst. Dem Fahrer war das gerade noch rechtzeitig aufgefallen. Auch hier ermittelt die Polizei und bittet um Hinweise (Telefon 07471/98800).

Wie Gerhard Schuler, stellvertretender Leiter des Balinger Polizeireviers, auf ZAK-Nachfrage bestätigt, hatte bereits am 3. Januar ein Unbekannter an einem Mercedes auf dem Balinger Toom-Parkplatz die Radmuttern gelöst. Auch hier wird gegen unbekannt ermittelt.

„Solche Fälle gibt es leider immer wieder, die aktuelle Häufung ist allerdings auffällig“, so Schuler. Ob zwischen den einzelnen Fällen ein Zusammenhang besteht, kann Schuler nicht sagen. 

In Balingen und Engstlatt wurde die Sabotage jeweils gerade noch rechtzeitig bemerkt. Was passieren kann, wenn sich während der Fahrt ein Rad löst, zeigt ein Unfall auf der B32 bei Bad Saulgau aus dem Sommer 2015. Dort verlor ein Autofahrer das Vorderrad seines Autos, welches einen Unfall verursachte, bei dem ein 20-Jähriger Autofahrer starb und eine weitere Autofahrerin schwer verletzt wurde

„Das Lösen von Radmuttern gilt als gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr", erklärt Schuler. Darauf steht eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren.  Schuler rät den Autofahrern aufmerksam zu sein. „Wenn man meint, dass etwas nicht stimmt, sollte man bei der nächsten Gelegenheit anhalten.“ Meist machen sich gelockerte Radmuttern durch ein Klackergeräusch bemerkbar.

Schon vor dem Fahrtantritt gilt es die Augen offen zu halten: „Bei den aktuellen Fällen wurden zuvor die Radkappen abgenommen, um an die Radmuttern zu kommen und danach wieder aufgesetzt“, erklärt Schuler. Wenn vor dem Fahrtantritt also eine Radkappe fehlt oder sonst etwas anders als sonst ist, sollte man misstrauisch werden.

Diesen Artikel teilen: