Balingen

Vermeintliche MRSA-Fälle beunruhigen

04.01.2017

von Michael Würz

Gibt es im Balinger Krankenhaus ein Problem mit multiresistenten Keimen? Nein, belegen Zahlen, die dem ZAK vorliegen.

Vermeintliche MRSA-Fälle beunruhigen

Das Balinger Krankenhaus: Entgegen anderslautenden Gerüchten ist weder die Intensivstation überfüllt, noch gibt es zahlreiche MRSA-Fälle. Wohl aber isolierte Patienten, bei denen das Norovirus nachgewiesen wird. Foto: Michael Würz

Rote Schilder deuten darauf hin: Auf der Intensivstation liegen isolierte Patienten. Das hat offensichtlich manchen verunsichert. Der Verdacht: Zahlreiche Patienten seien an MRSA erkrankt, haben sich also mit dem multiresistenten Krankenhauskeim infiziert, wie er im Volksmund genannt wird. Von einer überfüllten Intensivstation ist gar die Rede.

Darüber kann sich Markus Maucher, Leiter des ärztlichen Qualitätsmanagements im Zollernalb-Klinikum nur wundern. „Seit Weihnachten liegt die Auslastung der Intensivstation zwischen 50 und 78 Prozent“, rechnet er vor. Eine Überbelegung – sie sei schon technisch gar nicht möglich. Drei Patienten mussten im vergangenen Jahr isoliert werden, nachdem an ihnen MRSA nachgewiesen worden war, keiner davon im Dezember.

Bei einer Erhebung im ersten Halbjahr 2016 lag die Balinger Klinik mit einer Erstnachweisrate von 0,122 Prozent sogar deutlich unter dem Durchschnitt in den baden-württembergischen Kliniken. Eine Erklärung für den Eindruck, der entstanden ist, hat Maucher dennoch: Nicht MRSA, sondern das Norovirus sei seit geraumer Zeit Thema. Patienten, an denen das Virus nachgewiesen wird, werden grundsätzlich isoliert.

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