Messstetten

Hochbehälter: Auch ohne Blickkontakt eine exakte Arbeit

22.12.2016

Zu einem seltenen Schauspiel haben sich 40 Interessierte vor den Toren Irndorfs eingefunden. Edelstahlsegmente des neuen Trinkwasserhochbehälters wurden zusammengefügt.

Hochbehälter: Auch ohne Blickkontakt eine exakte Arbeit

© Stadt Meßstetten

Augenzeugen des Schauschweißens am Irndorfer Wasserhochbehälter waren neben dem Projektleiter und den kommunalen Vertretern auch zahlreiche interessierte Bürger.

Mit großem Interesse verfolgten auch der Vorsitzende des Zweckverbands Wasserversorgung Hohenberggruppe, Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft, Verbandsrechner Jürgen Buhl und der stellvertretende Bürgermeister von Irndorf, Markus Rebholz, die Arbeiten. Wobei sie eigentlich nur die Hälfte zu sehen bekamen.

Denn beim Tandemschweißen bringt einer der Spezialisten die Schweißnaht von außen an, der andere spiegelverkehrt von innen. „Das ist ein eingespieltes Team“, kann sich Nadar Nasrallah, Leiter der Sparte Behälter- und Apparatebau bei der Heidenheimer Firma Althammer, auf seine Leute verlassen.

Obwohl sie einander nicht sehen können, arbeiten sie so exakt, dass die Elektroden maximal einen halben Zentimeter Abstand voneinander haben.

Die sechs Schweißexperten machten sich schon Tage vor dem öffentliche Termin ans Werk. Zuerst verbanden sie die beiden jeweils zwei Meter hohen Obersegmente miteinander und rüsteten sie mit Stützringen aus, welche das vier Millimeter starke, rost- und säurebeständige Blech umgeben. Die Bodenpartien der beiden Tanks wurden dann von einem Autokran in das neue Betriebsgebäude gehievt.

Die beiden jeweils 150 Kubikmeter Wasser fassenden Edelstahltanks ersetzen die beiden maroden Hoch- und Niederzonenbehälter, welche die Einwohner Irndorfs bislang mit Frischwasser der Hohenberggruppe versorgt haben.

Mehr als eine halbe Million Euro hat der Zweckverband der Hohenberggruppe in den neuen Hochbehälter und eine Fallleitung investiert. Der alte Hochzonenbehälter, der für den symbolischen Betrag von einem Euro in den Besitz der Kommune übergeht, dient künftig als riesiger Löschwassertank.

„Mit den neuen Behältern können wir Irndorf mit der ausreichenden Menge Wasser und dem nötigen Druck von 2,5 Bar versorgen“, informierte Werksleiter Andreas Wolters die interessierten Zuschauer. Da das Betriebsgebäude voll isoliert werde und täglich rund 80 000 Liter Wasser durchgepumpt würden, liege die Temperatur bei annähernd konstanten elf Grad Celsius.

Außerdem, ergänzte Nasrallah, sei nicht zu befürchten, dass das Wasser von außen verunreinigt werden könne: „Die Behälter sind absolut dicht und atmen nur über Luftfilter. Auf diese Weise kann die Wasserqualität nicht beeinträchtigt werden.“

Nach dem Ende des Schauschweißens wärmten sich die fröstelnden Zuschauer wenigstens von innen mit Glühwein in einem eigens hierfür vorbereiteten Pavillon auf.

Quelle

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