Burladingen-Melchingen

Erfahrungen in luftiger Höhe

30.12.2016

„Die Windmüller“ heißt ein neues Stück, für das am Theater Lindenhof gerade die Probenphase ganz praktisch und realistisch begonnen hat.

Erfahrungen in luftiger Höhe

© Privat

Die Schauspieler des Theaters Lindenhof und der Regieassistent machen sich bereit für Proben in luftiger Höhe zum neuen Stück „Die Windmüller“.

Zur Vorbereitung haben die zwei Schauspieler Berthold Biesinger und Franz Xaver Ott sowie Regieassistent Finn Bühr keine Mühen gescheut und sind 42 Meter in die Höhe gestiegen.

Auf der Probebühne in Melchingen steht bereits die wichtigste Requisite für das neue Lindenhof-Stück: Das Modell der Gondel eines Windrads. So wie Regisseur Siegfried Bühr sie sich vorstellt.

Realitätsnah und doch natürlich ein Gebilde für’s Theater, ein Kunstobjekt. Im neuen Stück aus der Feder Susanne Hinkelbeins „Die Windmüller“, das am 19. Januar Premiere haben wird, treffen zwei Monteure, gespielt von Berthold Biesinger und Franz Xaver Ott, in der besagten Gondel aufeinander. Beide wurden beauftragt das Windrad zu reparieren, doch das gestaltet sich nicht so einfach.

Der eine hat Höhenangst, der andere Klaustrophobie. Und dazu kommt, dass sie das Windrad polnischen Fabrikats einfach nicht verstehen – mehr sei dazu nicht verraten. Während der Proben wuchs beim Regisseur und den Schauspielern die Neugier darauf, zu wissen wie es denn nun wirklich in einem Windrad aussieht. Und wie es sich anfühlt, dort oben zu sein, im engen Raum zwischen Turbine und Himmel. Und so wurde mit einem Mitarbeiter der Firma Sowitec ein Ortstermin auf dem Himmelberg verabredet. Nach einer ausführlichen Sicherheitseinweisung und ausgestattet mit Gurten und Helmen ging es dann im Windrad auf einer Leiter über 40 Meter senkrecht in die Höhe. Für die Schauspieler und Regieassistent Finn Bühr eine psychische und physische Herausforderung. Doch oben angekommen waren die Mühen bald vergessen. Über den Köpfen öffnete sich der Himmel. Und innen war weniger Technik zu sehen als erwartet. Nach einer Stunde kamen alle erschöpft und begeistert wieder am Erdboden an. Nun wird weiter geprobt. Auf dem Boden und doch mit dem Wissen, wie es sich anfühlt, ein echter Windmüller zu sein.

 

Das Theater Lindenhof

Heimat Seit über drei Jahrzehnten bietet das Theater Lindenhof seinem Publikum „Volkstheater im besten, ja allerbesten Sinne” (Stuttgarter Zeitung). Fernab der Metropolen ist dieses Theater zum Inbegriff für ein besonderes Heimattheater geworden: Faszinierende Theaterexkursionen im Freien, Inszenierungen von Klassikern, Umsetzungen lokaler und regionaler Geschichte und Geschichten, große Theaterprojekte mit Bürgern und ein vielseitiges Kleinkunstprogramm – darunter zahlreiche Uraufführungen. Für ihre Inszenierungen erhielten die Theatermacher zahlreiche Auszeichnungen.

Gastspiele Das Theater Lindenhof führt jährlich rund 350 Veranstaltungen durch – davon 230 in Burladingen-Melchingen und 120 an Gastspielorten in ganz Baden-Württemberg, aber auch überregional in München, Hamburg, Berlin oder Recklinghausen. Mit seinen Aufführungen erreicht es jährlich 45 000 ZuschauerInnen, davon 20 000 allein in Melchingen. Das Theater Lindenhof ist seiner Rechtsform nach seit dem 1. Januar 2011 eine Stiftung. Das einzige Regionaltheater wird vom Land Baden-Württemberg, den Landkreisen Zollernalb, Reutlingen, Tübingen und von der Sitzgemeinde Burladingen sowie rund zwanzig Partnerstädten aus dem ganzen Land gefördert.

Diesen Artikel teilen: