„Gallier“ gehen in Leipzig unter

19.12.2016

Mit einer deutlichen Niederlage im Gepäck musste der HBW Balingen-Weilstetten die Rückreise aus Leipzig antreten. Bei den Körperkulturellen waren die Schwaben zeitweise bis auf drei Tore dran, wurden am Ende aber mit 23:34 von der Platte gefegt.

„Gallier“ gehen in Leipzig unter

© Eibner

Gegen den SC DHfK Leipzig konnte HBW (im Bild Tobias Wagner) nur nach der Pause kurzzeitig mithalten. Am Ende unterlagen die Schwaben deutlich.

Nach dem Pokal-Aus am vergangenen Mittwoch unterlag der HBW Balingen-Weilstetten am Samstag auch im Punktspiel. Beim 23:34 gegen den SC DHfK Leipzig hatten die „Gallier von der Alb“ nie eine echte Siegchance.

Während der HBW gegen die Rhein-Neckar Löwen seine Träume vom Final Four des DHB-Pokals begraben musste, lief es für die Leipziger besser. Gegen Hannover-Burgdorf setzten sich die Körperkulturellen durch. Und so hatte Trainer Christian Prokop die Partie gegen den HBW zu einer Charakterfrage erhoben.

Und diese beantworteten seine Jungs nur wenige Tage nach der Partynacht eindrucksvoll. Der SC DHfK dominierte die Partie von Beginn an, legte schnell mit 5:1 vor. Der erste Treffer der Schwaben gelang dem künftigen Leipziger Yves Kunkel per Siebenmeter – und auch der Zweite fiel per Strafwurf. So dauerte es ganze neun Minuten, bis Tim Nothdurft in Überzahl den ersten HBW-Treffer aus dem Spiel heraus erzielte.

Die Grün-Weißen gerieten nach dem 3:6 jedoch nicht ernsthaft in Gefahr. Mit einem starken Milos Putera zwischen den Pfosten zogen die Leipziger mit einem 3:0-Lauf davon (9:3/14.) und zeigten ein ums andere Mal dem Publikum mit großer Spielfreude ihre Dominanz in dieser Begegnung.

Und so liefen die „Gallier von der Alb“ auch in der Folge nur einem Rückstand hinterher. HBW-Trainer Runar Sigtryggsson versuchte es – wie schon in den Spielen zuvor – zeitweise mit dem siebten Feldspieler, brachte den SC aber nicht aus dem Konzept. Während bis zum 14:9 noch Tomas Mrkva das Balinger Tor hütete, durfte ab der 24. Minute Peter Johannesson sein Glück versuchen. Doch das Problem lag eher im Angriff: Die DHfK-Abwehr bearbeitete Nationalspieler Martin Strobel emsig, er erzielte deshalb nur zwei Tore. Einzig Yves Kunkel hielt den Fünf-Tore-Rückstand mit sechs Treffern bis zur Pause für sein Team erträglich. Mit 11:16 ging es für den HBW in die Kabine.

Zu Beginn der zweiten Spielhälfte dann aber ein Rückschlag für Leipzig. Alen Milosevic sah nach drei Zeitstrafen schon in der 32. Minute die rote Karte, Bastian Roscheck war umgeknickt und konnte im zweiten Durchgang nicht mehr spielen. Und zunächst sah es auch so aus, als könnte Balingen-Weilstetten daraus zumindest etwas Profit schlagen. Beim 17:20 durch Tobias Wagner (41. Minute) hegten die Schwaben noch einmal Hoffnung auf einen Punktgewinn – doch die war nicht von Dauer. Während sich die Gäste nun sechs torlose Minuten leisteten, konzentrierte sich Leipzig wieder auf seine Stärken und setzte sich Tor um Tor ab.

In der Schlussphase setzte Sigtryggsson wieder auf Mrkva, doch der Rückstand war bereits zu groß. Nach 54 Minuten führten die Körperkulturellen ganz souverän mit 29:20 und brachten den Vorsprung problemlos über die Zeit. Das 34:32 war für die Leipziger der höchste Sieg der Bundesliga-Geschichte, die Prokop-Truppe konnte so den fünften Tabellenplatz verteidigen. „Das war vom Kopf her heute sehr schwierig. Wir hatten aber zwei gute Trainingstage und haben uns an den Riemen gerissen“, freute sich Niklas Pieczkowski. Balingen-Weilstetten ist dagegen weiter 14., denn auch die Konkurrenz im Tabellenkeller kam am Wochenende nicht zu Zählbarem. Für die Sigtryggsson-Truppe gilt es nun, die Niederlage schnell abzuhaken, denn schon am Mittwochabend wartet eine wichtige Begegnung auf die „Gallier“: Um 20.15 Uhr kommt Tabellennachbar TVB 1898 Stuttgart in die SparkassenArena.

 

SC DHfK Leipzig – HBW Balingen-Weilstetten: Teams & Tore

SC DHfK Leipzig: Putera (1. – 28. und ab 30. Minute, 20 Gegentore/11 Paraden), Vortmann (28. – 30. und bei 3 Siebenmetern, 3/2); Steinert (7/4), Semper (5), Janke (4), Pieczkowski (4), Strosack (3), Jurdzs (3), Binder (2), Rojewski (2), Becvar (2), Milosevic (2/1), Roscheck, Meschke.

HBW Balingen-Weilstetten: Mrkva (1. – 24. und ab 50. Minute, 23 Gegentore/2 Paraden), Johannesson (25. – 50, 11/4); Kunkel (11/6), Wagner (2), Kolodziej (2), Strobel (2), Hausmann (2), Friedrich (2), Nothdurft (1), Foth (1), Stegefelt, Dominikovic, Remmlinger, Flohr.

Schiedsrichter: Brauer/ Holm (Hamburg/Hagen).

Zuschauer: 3967.

Spielfilm: 4:1 (4.), 6:2, 8:3, 10:5 (15.), 11:7, 14:9, 16:10 (27.), 16:11 – 18:13 (34.), 19:15, 20:15, 20:17 (40.), 24:18, 27:19, 30:20 (56.), 34:23.

Zeitstrafen: 16:12 Minuten (Milosevic/3, Meschke/2, Steinert, Janke, Roschek – Foth/2, Wagner, Flohr, Nothdurft, Dominikovic). Rote Karte für Milosevic (31./L.).

Siebenmeter: 5/5:8/6 (Kunkel scheitert an Vortmann/10. und 48.).

Nächstes Spiel: HBW Balingen-Weilstetten – TVB 1898 Stuttgart (21. Dezember, 20.15 Uhr, SparkassenArena).

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