Albstadt-Ebingen

Kirchgrabenschüler unterstützen Hilfsorganisation

06.12.2016

Schuhkartons mit nützlichem Inhalt werden an bedürftige Kinder nach Osteuropa geschickt.

Kirchgrabenschüler unterstützen Hilfsorganisation

© Privat

Muslimische Kinder der Kirchgrabenschule sammelten für arme Kinder in Osteuropa.

Bekanntlich gibt es im Islam kein Weihnachtsfest. Umso bemerkenswerter ist die Geschenkaktion von muslimischen Grundschülern der Klassen eins bis vier in der Ebinger Kirchgrabenschule für osteuropäische Kinder aus armen Familien.

Seit 1996 werden unter der Ägide der Hilfsorganisation „Geschenke der Hoffnung“ an vielen Schulen in Deutschland und Österreich in der Vorweihnachtszeit nützliche Dinge in Schuhkartons verpackt und nach Osteuropa verschickt. „Ich habe selbst als Schülerin bei dieser Aktion mitgemacht“, erinnert sich die Grund- und Hauptschullehrerin Esra Ilhan zurück.

Seit eineinhalb Jahren leitet sie den islamischen Religionsunterricht an Albstädter Schulen. Von der Kirchgrabenschule hat sie grünes Licht bekommen, sich an dem Projekt „Weihnachten im Schuhkarton“ zu beteiligen. Die Resonanz hat sie überwältigt: 25 Kinder brachten Schuhkartons mit in die Schule, die prall gefüllt waren mit diversen Geschenken wie Wassermalfarben, Buntstifte, Spitzer, Handschuhe, Mützen, Pullover, Haarbürsten, Spielsachen und dergleichen. Außerdem legten die Eltern acht Euro für die Logistikkosten bei.

Begleitet wurde diese Aktion von einer mehrstündigen Unterrichtseinheit, in der Esra Ilhan die Schüler mit der Bedeutung von Weihnachten für Christen bekannt machte. „Auch im Islam ist der Hilfsgedanke fest verankert“, sagt sie. Trotzdem habe sie nicht erwartet, dass sich so viele Familien an einer originär christlichen Aktion beteiligen würden: „Ich glaube, das zeigt, wie weit fortgeschritten die Integration schon ist. Die Religion ist jedenfalls keine Barriere.“

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