Zollernalbkreis

ZAK-Weihnachtsaktion: Mit Geld nicht zu bezahlen

03.12.2016

110 Männer und Frauen arbeiten Woche für Woche ehrenamtlich in den Tafelläden in Albstadt und Balingen. Es ist ein wertvolles Hand in Hand.

ZAK-Weihnachtsaktion: Mit Geld nicht zu bezahlen

© Privat

Sie sind das Gesicht jedes Tafelladens: Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. In Balingen gehören dazu (von rechts) Jürgen Fuchs, Simon Weckerlein, Ramona Burckhart, Praktikanten der Realschule Balingen, Gisela Schittenhelm, Thomas Hölzel (Marktleiter), Arzu Görür, Eugenia Ruff, Lydia Frank.

Sie sind da, wenn man sie braucht. Und weil man sie braucht. Die Ehrenamtlichen der beiden Tafeln in Albstadt und Balingen.

F. Eppler ist eine von 50 Ehrenamtlichen in der Albstädter Tafel. Sie ist jetzt im Ruhestand, mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit will sie Menschen helfen, „denen es nicht so gut geht wie mir und meiner Familie.“ Auf die ehrenamtliche Mitarbeit in der Tafel sei sie durch ihre Tageszeitung aufmerksam geworden. Heute sei sie einmal pro Woche im Verkauf tätig. F. Eppler weiß, „ich kann hier mithelfen, dass Menschen, die ein geringes Einkommen haben oder die kurzfristig in einer persönlichen Krise stecken, mit gespendeten Lebensmitteln versorgt werden.“

Dabei sei ihr wichtig, dass „die Tafelnutzer eine freundliche Atmosphäre im Laden erfahren und das Gefühl bekommen, e Teil unserer Gesellschaft zu sein.“

Über 110 Frauen und Männer engagieren sich in den Tafeln in Albstadt und Balingen. Ihre unentgeltliche Mitarbeit erst ermögliche solidarisches und soziales Handeln und Denken, betonen die Autoren unserer ZAK-Weihnachtsaktion. Aus Balingen sind das Nathalie Hahn und Peter Blechmann, aus Albstadt Andreas Budisky und Matthias Siegler.

Die Kontinuität und Verlässlichkeit dieser ehrenamtlichen Helfer ermögliche erst den Tafelbetrieb. Die Mitarbeiter opfern ein paar Stunden ihrer Freizeit pro Woche und bringen sich je nach Interessen oder Fähigkeiten ein. Den zeitlichen Umfang bestimmen sie selbst.

An erster Stelle des Warenkreislaufs einer Tafel steht das Fahrerteam. Mit den Transportern der Tafel holen sie die gespendeten Lebensmittel in den verschiedenen Märkten oder Lebensmittelgeschäften ab.

An der Laderampe der Tafelläden übernehmen in der Regel die Aufbereitungsteams. Sie sortieren, putzen, reinigen und portionieren, bevor die Waren in den Regalen landen. Dafür wiederum sind Verkaufsteams verantwortlichen, sie füllen Regale und Kühltheken auf und sorgen für einen reibungslosen Verkauf. Natürlich mit Betreuung der Kunden. Schließlich brauchen die Tafeln auch ein Putzteam für die Verkaufsräume.

„Es ist ein Hand in Hand – ein jedes Team ist für den Betrieb eines Tafelladens unverzichtbar“, sagt Nathalie Hahn, „deshalb freuen wir uns über jede Art Engagement.“ Dabei entwickle sich auch ein Tafelteam stets weiter.

Auch ein Tafelladen benötige Marketing. Um Aktionen des Bundesverbandes der Tafeln zu begleiten, gibt es seit einigen Monaten in Balingen das Aktionsteam. Seine Aufgabe ist die Koordination von Aktionen außerhalb des Tafelladens.

Die gemeinsame Aufgabe, so beobachten unsere Autoren, „schweißen die Teams trotz oft ganz unterschiedlicher Herkunft erfreulich eng zusammen“. Denn oftmals seien neben „Menschen, die sich einfach ehrenamtlich für die Ärmsten unserer Gesellschaft einsetzen wollen“ unter den Ehrenamtlichen selbst Empfänger von Sozialleistungen und Kunden der Tafeln.

Dieses gemeinschaftliche ehrenamtliche Engagement an dieser Stelle könne nicht genug wertgeschätzt werden und sei mit Geld nicht aufzuwiegen, betont Caritas-Leiter Matthias Siegler im Sinne aller Tafelverantwortlichen. Ihnen gelte zuvorderst Dank und Anerkennung. Beides aber müsse seinen spürbaren Ausdruck beispielsweise in der Betreuung, in der Begleitung, in Fortbildungen und gemeinsamen Aktivitäten, wie beispielsweise einem Sommerausflug oder dem gemeinsamen Sommerfest wiederfinden.

Große Hilfe erfahren die Tafeln durch das Schulprojekt „Soziales Engagement“: Schülerinnen und Schüler, sowie Firmlinge aus den Kirchengemeinden arbeiten in beiden Tafelläden mit. Balingens Tafel kann des Weiteren auf fünf permanente Arbeitsgelegenheiten des Jobcenters zurückgreifen, sogenannte Zwei-Euro-Jobber, die in der Tafel auf feste Anstellungsverhältnisse vorbereitet werden. Und immer wieder erfährt die Tafel Unterstützung durch das Projekt „Schwitzen statt Sitzen“.

Landratsamt und der Verein zur Förderung der Gerichts- und Bewährungshilfe im Landesgerichtsbezirk Hechingen e.V. geben in Zusammenarbeit mit den beiden Tafelläden straffällig gewordenen Menschen Gelegenheit, in Sozialstunden statt in Gefängnisstrafen Buße zu tun.

ZAK-Weihnachtsaktion: Spender und Spenden

Summe Auf 8408,33 Euro kletterte das Spendenbarometer unserer diesjährigen ZAK-Weihnachtsaktion für die Tafelläden in Ebingen und Balingen bis zum gestrigen Freitag. Allein in der zurückliegenden Woche gingen 37 Einzelspenden über insgesamt 4640 Euro auf dem Konto unserer Weihnachtsaktion ein.

Sehr zur Freude unseres Autorenteam, das sind die Verantwortlichen beider Tafeln. Denn jeder Euro sei quasi auch Anerkennung der Arbeit der 110 Ehrenamtlichen. Gleichzeitig ist er Hilfe für viele Betroffene und Familien im Kreis.

Spender Anned. und Kurt Haigis (50 Euro), Heinz Krenkler (50 Euro), Dieter Schädle (50 Euro), F. Scharf-Baur (1000 Euro), Annelie Hamann (250 Euro), Siegfried Friese (50 Euro), und 30 weitere Spenden zwischen 20 und 500 Euro. Wir sagen allen ein herzliches Dankeschön!

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