Albstadt

Zeigt her eure Füße für eine gesunde Zukunft

15.11.2016

Orthopäde besucht die Kirchgrabenschule in Ebingen und gibt wichtige Tipps.

In einem Menschenleben laufen unsere Füße etwa viereinhalb Mal um die ganze Erde, das sind 280 000 Kilometer. Die Füße leisten viel, wenn sie gesund sind.

98 Prozent aller Kinder kommen mit gesunden Füßen zur Welt. Aber nur 40 Prozent haben noch gesunde Füße, wenn sie erwachsen sind.

Unser Fuß besteht aus über 30 einzelnen Knochen, die über Gelenke miteinander verbunden sind. Bänder, Sehnen und Muskeln stabilisieren und bewegen unsere Füße. Beim Kind ist das Fußskelett als Knorpel angelegt und damit weich und verformbar. Erst mit den Jahren entwickelt sich die endgültige Form. Durch Einlagerung von Kalk werden die Knochen steifer und stabiler. Dieser Prozess geht bis in das Jugendalter.

Aber was entscheidet darüber ob ein gesunder Kinderfuß in Verlauf der Reifung und des Wachstums gesund und funktionsfähig bleibt? Was ist für die Füße unserer Kinder wichtig und was schadet ihnen?

Mit der Aktion „Zeigt her eure Füße“ des Berufsverbandes der Orthopäden und Unfallchirurgen sollen bundesweit Schulkinder und Eltern darüber informiert werden, was für eine gesunde Entwicklung der Kinderfüße wichtig ist.

Wenn Muskeln und Sehnen Kraft auf die kindlichen Knochen ausüben werden Reize übermittelt, welche für das Wachstum der Knochen und die endgültige Fußform wichtig sind. Fehlen diese Reize, so können sich Knick- , Senk- und Spreizfüße sowie Deformitäten der Zehen wie Hallux valgus, Schneiderballen oder Hammer- und Krallenzehen entwickeln. Eine natürliche Beanspruchung und Belastung ist der beste Garant dafür, dass sich aus einem gesunden Kinderfuß ein gesunder Erwachsenenfuß entwickelt.

Der Orthopäde und Fußchirurg Dr. Bausch empfiehlt Kinder viel barfüßig oder mit Strümpfen spielen zu lassen. Wechselnder Untergrund wie Rasen, Sand, kleine Kieselsteine, Rindenmulch beansprucht die vielen verschiedenen Fußmuskeln besonders gut.

Zu kleine oder zu große Schuhe können das gesunde Wachstum der Kinderfüße stören. Achtung – wenn Kindern ein Schuh besonders gut gefällt, nehmen sie gern in Kauf, dass sie die Zehen einziehen müssen. Beim Schuhkauf sollte daher zuerst die Länge des Kinderfußes gemessen werden, dann 12 Millimeter zugeben und danach die Schuhgröße festlegen. Weiche Sohlen fördern die Aktivität der Fußmuskeln besser als harte. Lieber eckige als spitze Schuhe, denn die Zehen brauchen Platz. Atmungsaktives Obermaterial, sonst gibt’s Schweißfüße.

In der Kirchgrabenschule in Ebingen wurden die Kinder der 1. und 2. Klasse besucht. Dr. Bausch und sein Team erklärte den Kindern Aufbau und Funktion der Füße. Wichtiges zur Fußgesundheit wurde besprochen und in kleinen Spielen die Geschicklichkeit mit Zehen und Füßen trainiert.

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