Nusplingen

Leitungswasser in Nusplingen weiter abkochen

22.09.2016

von Volker Schweizer

Einen Tag nach dem Trinkwasser-Alarm in Nusplingen gab es heute noch keine Entwarnung. „Die vorsorgliche Empfehlung, das Wasser abzukochen, bleibt bestehen“, informiert Bürgermeister Jörg Alisch.

Leitungswasser in Nusplingen weiter abkochen

© Olga Haug

Mit diesem Wurfzettel wurden am Mittwochnachmittag die Nusplinger, die im Tal wohnen, auf die bakteriellen Verunreinigungen und auf das Abkochgebot hingewiesen.

Mit Hochdruck läuft die Ursachenforschung für die leicht erhöhte Konzentration coliformer Bakterien, die bei einer Routineuntersuchung gefunden wurde (wir berichteten). Gestern hat das Gesundheitsamt flächendeckend Proben im gesamten Frischwassernetz gezogen. „Parallel wurde dem Netz Chlor zugefügt, um das Wasser zu desinfizieren. Darüber hinaus haben wir die Quellfassungen und die Ultrafiltrationsanlage überprüft“, berichtet der Nusplinger Bürgermeister. Am Freitag sollen im Laufe des Tages die ersten Ergebnisse feststehen.

Fälle von Übelkeit sind dem Bürgermeister nicht bekannt. Er betont, dass es nach wie vor keinen Grund zur Aufregung gebe, da es sich um eine minimale Überschreitung des Grenzwertes handle. Trotzdem gelte weiter das Abkochgebot für das Leitungswasser im Kernort. Diese Haushalte beziehen das Wasser aus den Nusplinger Quellen. Dort wurden laut Alisch auch die positiven Proben genommen. Heidenstadt, die Harthöfe und Dietstaig sind nicht betroffen. Diese Ortsteile werden vom Wasserzweckverband Hohenberggruppe versorgt.

Über die Verunreinigung des Wasser wurde der Bürgermeister am frühen Mittwochnachmittag informiert. Daraufhin nahm er sofort Kontakt mit der Feuerwehr Nusplingen und der Polizei auf. Bis um 21 Uhr informierten die freiwilligen Helfer zusammen mit Beamten des Polizeipostens Meßstetten die Bevölkerung per Megafon mehrfach über die mögliche Gefährdung. Darüber hinaus wurden die Bürger persönlich aufgesucht. Wer nicht zu Hause anzutreffen war, bekam ein Flugblatt, das der Bürgermeister zusammen mit der Feuerwehr in Windeseile erstellt hatte, in den Briefkasten gesteckt. Alisch war bis um 21 Uhr im Rathaus erreichbar. Es habe einige Rückfragen aus der Bevölkerung gegeben, berichtet er.

Dankbar ist er darüber, dass die Mitarbeiter, die am Mittwochnachmittag frei hatten oder auf Schulung waren, sich sofort nach Bekanntwerden des Vorfalls von sich aus im Rathaus eingefunden haben. So sei es möglich gewesen, zusammen mit der Feuerwehr auf alle telefonischen Anfragen einzugehen und alle anderen Aufgaben zügig zu erledigen. Für die innerhalb kürzester Zeit eingeleiteten Maßnahmen gab es viel Lob vom Gesundheitsamt. Mehr habe man nicht machen können, zitiert Alisch einen Sprecher.

Die Albstadtwerke und der Wasserzweckverband Hohenberggruppe boten den Nusplingern gleich am Mittwochnachmittag Unterstützung an. Der Bürgermeister war sehr froh darüber, die Hilfe musste aber nicht in Anspruch genommen werden.

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