Ratshausen

Der neue Vorsitzende des DRK-Kreisverbands Zollernalb Heiko Lebherz will ein Vorbild sein

15.06.2016

von Rosalinde Conzelmann

Keine zusätzliche Last, eher eine Lust. Heiko Lebherz, neuer DRK-Kreisvorsitzender, setzt auf Teamarbeit und tritt im „Blaulichtgeschäft“ kürzer. „Der Laden läuft“, sagt Lebherz, der sich als Stratege sieht.

Der neue Vorsitzende des DRK-Kreisverbands Zollernalb Heiko Lebherz will ein Vorbild sein

© Michael Würz

Heiko Lebherz ist ein leidenschaftlicher Rotkreuzler, dem sein Ehrenamt Freude macht. Seit neun Jahren ist der Bürgermeister von Ratshausen und Hausen am Tann stellvertretender DRK-Kreisbereitschaftsleiter.

Seit dem 30. Mai hat der gebürtige Weilstetter, der seit sechs Jahren Bürgermeister in Ratshausen und Hausen am Tann ist, ein Ehrenamt mehr: Er ist neuer DRK-Kreisvorsitzender. Sein Vorgänger, Balingens Oberbürgermeister Helmut Reitemann, war nach acht Jahren nicht mehr angetreten.

Heiko Lebherz war der Wunschkandidat des Kreisverbandes mit 180 Hauptamtlichen und rund 2000 Ehrenamtlichen, weil er ein Insider ist, wie er sagt. Dass ihm sein Vorgänger ein wohlbestelltes Haus mit einer leistungsfähigen Kreisgeschäftsstelle überlassen hat, habe ihm die Entscheidung erleichtert: „Das Tagesgeschäft läuft rund.“ Dennoch war seine Zusage an mehrere Voraussetzungen, sprich Umstrukturierungen, geknüpft. So wurde die Satzung dahingehend geändert, dass neben Lebherz drei Stellvertreter gewählt werden, die sich um das operative Geschäft kümmern (bis dato gab es nur ein Stellvertreteramt). Die Bankangestellte Helga Krajka aus Harthausen ist für das Thema Personal zuständig, Markus Maute aus Pfeffingen, von Beruf Steuerberater, kümmert sich um Finanzen und Verwaltung, und der Polizeibeamte Dietmar Dieter ist zuständig für Ehrenamt, Soziales und den Rettungsdienst. „Das sind alles Topleute“, sagt Lebherz, der für die strategischen Themen zuständig ist. „Ich leite die Angelegenheiten an die dafür zuständige Person im Vorstandsteam weiter und diese teilt mir das Ergebnis mit“, sagt der 33-Jährige, der seit seinem zwölften Lebensjahr begeisterter Rotkreuzler ist und im neunten Jahr das Amt des stellvertretenden DRK-Kreisbereitschaftsleiter ausübt.

Gemeinsam mit Dietmar Dieter hat er in dieser Funktion unzählige Rettungseinsätze gefahren. 2015 beispielsweise wurde das DRK 126-mal alarmiert. Für den Verwaltungschef bedeutete das bisher Dauereinsatz. Und das wird sich nun ändern. Denn auch der Einsatzdienst wurde umstrukturiert und das „Blaulichtgeschäft“ auf künftig fünf Schultern verteilt. Lebherz hat jetzt nur noch alle fünf Wochen Rufbereitschaft – worüber sich seine Ehefrau Annika freut, denn die Lebherz' sind seit sechs Monaten Eltern der kleinen Ina. Der Entscheidung, den neuen Posten anzunehmen, ging ein langes Gespräch im Familienrat voraus. „Meine Frau steht voll dahinter“, sagt Lebherz, der mit guten Beispiel vorangehen möchte.

„Ehrenamtliches Engagement ist wichtig für unsere Gesellschaft, auch andere sind beruflich stark angespannt“, betont er und fügt an, dass er nicht Wasser predigen und selbst Wein trinken möchte. Im Übrigen mache ihm die Aufgabe Freude – trotz der oftmals auch tragischen Fälle. „Wir können Leben retten, das zählt“, meint er überzeugt.

Der Familienvater empfindet seinen bisherigen Zwölfstundentag nicht als Belastung. Als Verwaltungschef der beiden Schlichemtal-Gemeinden arbeitet er strukturiert und diszipliniert. Das kommt ihm bei seinem neuen Ehrenamt zugute. „Wenn ich etwas mache, mache ich es 100-prozentig“, sagt der 33-Jährige. Und deshalb wird er im Juli sein Amt als stellvertretender CDU-Kreisvorsitzender abgeben. Ebenso wie er seine bisherige Leiterfunktion in der Einsatzvorbereitung und Planung von Großveranstaltungen, wie den Bikemarathon, bereits an Tim Maier aus Tailfingen übergegeben hat. „Was für andere der Sport als Ausgleich ist, ist für mich das DRK“, sagt er lachend.

Diesen Artikel teilen: