Schwenningen

Schwenningen entwickelt neues Konzept für Betreuung von Schulkindern

27.05.2016

von Wilfried Koch

Der Gemeinderat Schwenningen hat eine neue Konzeption für die Betreuung von Schülern der Nachbarschaftsgrundschule Schwenningen beschlossen. Der Probelauf startet mit dem neuen Schuljahr.

Hintergrund ist die Anpassung an neue Familienstrukturen. Eltern benötigen eine Betreuung, die Zeiten außerhalb des Unterrichts abdeckt. Den Kindern der Schule und deren Familien wird eine Betreuung geboten, in der die Kinder verlässlich begleitet und betreut werden. Träger des Betreuungsangebotes ist die Gemeinde Schwenningen. Die Arbeit in der Schülerbetreuung findet in Anlehnung an das Kinder- und Jugendhilfegesetz und das Kindertagesbetreuungsgesetz Baden-Württemberg statt.

Grundsätzlich gibt es für alle Kinder der Klassen eins bis vier ein Betreuungsangebot. Voraussetzung ist die schriftliche Anmeldung. Das Angebot wird regelmäßig montags, dienstags und donnerstags sowie mittwochs nur bei ausreichendem Bedarf angeboten. Das Betreuungsteam umfasst derzeit drei Mitarbeiterinnen, die bei der Gemeinde angestellt werden.

„Aus Kostengründen muss dieses Engagement auf ehrenamtlicher Basis laufen“, betonte die Bürgermeisterin. Gedacht sei an drei Kräfte auf 450 Euro Basis. Die Schülerbetreuung findet im Pavillon statt. Mehrere Ratsmitglieder betonten die Wichtigkeit dieses neuen Konzeptes. Fritz Grad erinnerte daran, dass die Gemeinde hohe Rechnungen an auswärtige Schulen und Kindergärten überweisen musste, weil Schwenninger Kinder dort betreut wurden.

„Es ist nicht mehr als konsequent, dass wir für die Schüler und Kindergartenkinder ein attraktives Angebot der Betreuung im Dorf haben“, stellte der neue Bürgermeister-Stellvertreter fest. Der Gemeinderat müsse die Bindung an die Dorfschule mit einem guten Konzept fördern. „Wir müssen Schwenningen attraktiv halten“, forderte Bürgermeisterin Roswitha Beck. Für den Erhalt der Schwenninger Schule sei es wichtig, möglichst alle Kinder in Schwenningen zu halten, waren sich die Ratsmitglieder einig.

Man wolle lieber jährlich für die Betreuung der Schüler im Wohnort Gelder zuschießen, als an auswärtige Kommunen zahlen zu müssen. Die Kinder werden verlässlich betreut und begleitet. Geborgenheit, familienähnliche Strukturen und Sicherheit sollen dabei im Vordergrund stehen.

Pädagogische Elemente sind die Grundlage für Inhalte und Themenschwerpunkte. Dazu gehören das soziale Lernen, der Umgang untereinander und das Rollenverhalten in Gruppe und Umfeld.

Die Kinder sollen ihre Lebenswelt verstehen, sie altersgerecht selbst gestalten und verantwortungsvoll und selbstbestimmt darin leben. Das Betreuungsangebot bietet den Kindern durch Ausflüge und Besichtigungen auch die Möglichkeit, außerhalb des Unterrichts die Welt kennenzulernen. Der Schulalltag der Kinder soll vom Lernort zum Lebensort erweitert werden. Der Startschuss erfolgt mit Beginn des neuen Schuljahres im Herbst.

 

Konzept beruht auf drei Bausteinen

Modell Das Betreuungskonzept besteht aus drei Bausteinen. Baustein 1 ist das Mittagessen von 11.55 Uhr bis 12.30 Uhr zum Preis von 3,50 Euro. Baustein 2 dauert von 12.30 Uhr bis 14 Uhr und kostet 1,50 Euro pro 90 Minuten Bewegungs- und Ruhezeit beziehungsweise Hausaufgabenbetreuung. Neu im Angebot ist der von mehreren Eltern bereits angefragte Baustein 3. Dieser dauert von 14 Uhr bis 16 Uhr und kostet weitere vier Euro.

Buchung Die drei Bausteine können bei der Anmeldung einzeln gebucht werden. Das Mittagessen wird von einer örtlichen Metzgerei geliefert. Für die Fälle, dass Kinder nicht zur Schülerbetreuung angemeldet sind, aber trotzdem kurzfristig Mittagessen wollen oder den Baustein 2 nutzen wollen, wird eine „Flexi-Karte“ eingeführt, die fünfmal Baustein 1 (17,50 Euro) oder fünfmal Baustein 2 (7,50 Euro) kostet.

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