Albstadt

Zum Tode von Bäckermeister Richard Dieterle: Brot zu backen war für ihn Lebenswerk

02.02.2016

von Holger Much

Für Trauer sorgt in Albstadt die Nachricht vom Tode Richard Dieterles. Der bekannte Bäckermeister starb am 30. Januar, seinem Geburtstag, im Alter von 82 Jahren.

Zum Tode von Bäckermeister Richard Dieterle: Brot zu backen war für ihn Lebenswerk

BäckermeisterRichard Dieterlestarb im Altervon 82 Jahren.Foto: Privat

Das Backen war für Richard Dieterle weit mehr als nur ein gerne ausgeübter Beruf. Es war ihm im wahrsten Sonne des Wortes Beruf, Berufung, Lebenswerk und, wie seine Tochter Silke bestätigt, auch Hobby gleichermaßen. Und wenn die Kunden vom knusprigen Biss in eines seiner Weckle oder Brote nicht nur satt wurden, sondern mit allen Sinnen genossen, erst dann war Richard Dieterle so richtig glücklich. In der Backstube war er stets fortschrittlich in den Bereichen,die der Qualität dienten. Ansonsten setzte er bewusst auf alte Handwerkskunst, auf beste Zutaten und darauf, was man mit Liebe, Wissen und Erfahrung aus Mehl, Wasser, Hefe und Salz an Köstlichkeiten herstellen konnte. Daher war es ihm stets wichtig, dass der kleine Familienbetrieb auf Klasse statt auf Masse setzt.

So war es für ihn auch nicht immer leicht, als er aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigung nicht mehr in seiner geliebten Backstube stehen konnte. Am vergangenen Samstag, 30. Januar, verstarb der Bäckermeister mit Herzblut im Alter von 82 Jahren.

Dass Richard Dieterle das Bäckerhandwerk erlernen wollte, war ihm bereits in jungen Jahren klar. Das Licht der Welt erblickte er als einer von acht Geschwistern im Jahre 1934 im Örtchen Schönegrund im Schwarzwald.

Dort wuchs er auf, besuchte die Volksschule und half dem Vater, der von Beruf Holzarbeiter war, in der eigenen kleinen Landwirtschaft. Mit 14 ging Richard Dieterle nach Freudenstadt, um das Bäckerhandwerk zu lernen. Nach der Not und den Entbehrungen des Krieges schien es ihm eine gute Entscheidung, dafür zu sorgen, dass die Menschen Brot auf dem Tisch haben.

Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung ging er auf die Wanderschaft, lernte unter anderem in Oberndorf und Stuttgart verschiedene Bäckereibetriebe kennen und machte im Alter von 23 Jahren die Meisterprüfung. Der erste Betrieb, in dem er als Meister arbeitete, war in Gönningen bei Reutlingen, bevor es ihn auf die Alb zog: Zuerst in Lautlingen (1974) und später dann in Tailfingen eröffnete er die Bäckerei Dieterle. 1977 konnte das Haus in der Neuweilerstraße 10 gekauft werden, davor befand sich die Bäckerei quasi schräg gegenüber. Die Musik, besonders das Akkordeon- und Mundharmonikaspielen, war eine weitere Leidenschaft von ihm und führte ihn mit dem Musikverein nach Österreich, wo er seine spätere Frau Marlis kennenlernte. Das Paar, das 1961 heiratete, hat zwei Kinder, Hans und Silke, wobei letztere die Bäckerei übernahm.

Die Beerdigung findet am Donnerstag, 4. Februar, um 13.15 Uhr auf dem Friedhof Markenhalde in Tailfingen statt.

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