Rottweil

Unbekannte klettern auf Thyssen-Turm

29.10.2015

Nervenkitzel pur, und unerlaubt obendrein. Zwei Unbekannte haben den Baukran am Rottweiler ThyssenKrupp-Testturm erklettert.

Es geht um eine halbe Stunde Adrenalin, es geht um anonymen Ruhm: Ausgestattet mit Handykameras und getarnt durch schwarze Hoodies und Tücher vor dem Gesicht haben zwei junge Männer den Baukran des ThyssenKrupp-Aufzugtestturms erklommen, berichtet die Neue Rottweiler Zeitung (NRWZ) bei Facebook. Sie kamen damit etwa auf eine Höhe von 256 Meter - der Kran überragt den Turm.

Die Kletter nennen sich selbst „Graveyard kids“, Friedhofkinder, und haben ein Video über die Aktion auf der Videoplattform Youtube hochgeladen. Die Friedhofkinder stammen mutmaßlich aus der Region, sie selbst geben den Black Forest, den Schwarzwald also, als ihre Heimat an. Ihr Hobby: das „Roofing.” Extremklettern in Hunderten Metern Höhe, um an gute Fotos und einen Adrenalinkick zu kommen. Geburtsstätte des Trends soll New York sein, wo es 1990 schon die ersten Roofer gegeben haben soll. Dann ging es über Europa und weiter nach Russland. Um raus zu kommen aus dem tristen Alltag, sollen die jungen Leute dort extrem klettern.

ThyssenKrupp Elevator, Erbauer des Testturms Rottweil, hat am Mittwochmittag auf die Nachricht reagiert, der Baukran sei bestiegen worden: „Sicherheit hat für ThyssenKrupp und Züblin oberste Priorität”, so ein Unternehmenssprecher” gegenüber der NRWZ. „Wir analysieren derzeit gemeinsam mit Züblin als ausführendem Bauunternehmen, wie es zu der Aktion kommen konnte und werden dann entsprechende Maßnahmen einleiten. Fakt ist: Die Jugendlichen brachten sich in eine lebensgefährliche Situation – wir warnen daher dringend vor Nachahmung.”

Richtig offiziell rühmen können sich die Kletterer für ihre Tat nicht, sie ist nicht erlaubt. Entsprechende Schilder an der ThyssenKrupp-Baustelle weisen darauf hin, dass das Betreten verboten sei. NRWZ

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