Balingen

Kein Rederecht für Bernd Hempel bei OB-Kandidatenvorstellung in Balingen

04.02.2015

von Michael Würz

Der aus Altersgründen abgelehnte Bewerber für die Balinger Oberbürgermeisterwahl, Bernd Hempel, hat bei der Kandidatenvorstellung am Freitagabend kein Rederecht erhalten.

Hempel hatte im Vorfeld angekündigt, sich neben Helmut Reitemann und Peter Seifert den Balinger Bürgern vorstellen zu wollen. Seine Beschwerde gegen die Ablehnung seiner Bewerbung ändere daran nichts, sagte Bürgermeister Reinhold Schäfer. 

Reitemann und Seifert erhalten je 15 Minuten Rederecht, bevor Bürger Fragen an die Kandidaten stellen dürfen. Das Interesse ist überschaubar, zahlreiche Plätze in der Balinger Stadthalle blieben leer. 

Kein Rederecht für Bernd Hempel bei OB-Kandidatenvorstellung in Balingen

© Michael Würz

Ein Bürger aus Dürrwangen eröffnet die Fragerunde an die Kandidaten. Seiner Meinung nach werden zu viele Flächen zu Gewerbegebieten verbaut.

„Herr Seifert, Sie haben viele Märchen erzählt, wie aus der Bibel“, sagt ein Bürger aus Weilstetten. Er will wissen, was Seifert konkret ändern will. Seifert: „Mir geht es um Bürgerbeteiligung, ich will Ihnen hier nicht alles Mögliche versprechen, sondern erst mit den Leuten reden.“

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Auf die Kritik eines Bürgers, dass es an Erholungsflächen in Balingen mangele, sagt Seifert, er hoffe, dass diese Flächen im Rahmen der Gartenschau zunehmen. Reitemann: „Die Vorschläge der Bürger fließen in die Rahmenplanung der Gartenschau mit ein, deshalb haben wir uns für die Gartenschau beworben.“

Kein Rederecht für Bernd Hempel bei OB-Kandidatenvorstellung in Balingen

© Michael Würz

Helmut Reitemann.

Ein Bürger beschwert sich über die Parksituation vor dem Balinger Bahnhof. „Dem stimme ich zu“, sagt Seifert, allein, er könne daran nichts ändern. Dies sei Sache der Stadtverwaltung.

 

Kein Rederecht für Bernd Hempel bei OB-Kandidatenvorstellung in Balingen

© Michael Würz

Peter Seifert.

„Wie genau wollen Sie die Bürger miteinbeziehen?“, fragt eine Bürgerin. Seifert: „Da gibt es keine fertigen Pläne, die Entscheidungen kommen tatsächlich von unten.“ Er wolle Versammlungen „und alles Mögliche“ ins Leben rufen, um die Bürger einzubeziehen.

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„Was betrachten Sie als Ihre größte Leistung, wie wollen Sie mit dem demographischen Wandel umgehen, wie wollen Sie auch für einkommensschwächere Bürger bezahlbaren Wohnraum in Balingen schaffen?“ Die Fragerunde wird von den Bürgern vielfältig genutzt. 

Kein Rederecht für Bernd Hempel bei OB-Kandidatenvorstellung in Balingen

© Michael Würz

Wo sollen eigentlich die ganzen Autos hin, die jetzt auf den Flächen parken, die bebaut werden sollen, will Albert Köhler wissen.

„Man könnte sicherlich mehr Kraft aufbringen, wenn die Familie in Balingen wohnen würde, wann werden Sie Balinger?“, fragt ein Bürger. Reitemann: „95 Prozent meiner Zeit bin ich in Balingen, wahrscheinlich bin ich häufiger in Balingen als mancher Balinger, der auswärts arbeitet.“

Bernd Hempel ergreift nun doch noch das Wort – am Bürgermikrofon. Er stellt mehrere Fragen, eigentlich ist nur eine Frage zulässig. „Wer von Ihnen würde als künftiger Oberbürgermeister mit mir über meine Fragen reden?“ Seifert: „Ich weiß nicht genau, wieso ich mit Ihnen reden sollte, angesichts dessen, dass Sie mich in Leserbriefen immer so herunterziehen.“ Gelächter in der Stadthalle. 

Mehr zur Kandidatenvorstellung in der Balinger Stadthalle lesen Sie am Wochenende auf zak.de und in Ihrem ZOLLERN-ALB-KURIER. 

 

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© Michael Würz

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