Zollernalbkreis

Lokalderby zum Auftakt

31.01.2015

von Anna Wittmershaus

Am Sonntag beginnt für die Turner aus der Verbandsliga die Saison. Mit Geislingen und Schömberg treten zwei Mannschaften aus dem Bezirk Zollern an und treffen gleich zum Auftakt im Derby aufeinander.

Bei den Herren haben sich die TG Schömberg und der TSV Geislingen in der Verbandsliga etabliert. Am Sonntag startet für die Turner der beiden Vereine die neue Saison – und damit erneut der Kampf um den Klassenerhalt. Schömberg beendete die Saison im vergangenen Jahr auf Platz vier. Als primäres Ziel gibt Männerturnwart Heiko Neher den Verbleib in der Verbandsliga aus.

Aber auch zu einem Platz unter den besten drei würde Neher nicht Nein sagen. „Wenn wir einen Podestplatz erreichen, sind wir sehr zufrieden“, erklärt der Männerturnwart. Für den ersten Platz werde es aber nicht reichen, meint Neher, sowieso werde es dieses Jahr schwer. „Die Liga ist sehr ausgeglichen. Ein schlechter oder guter Tag kann viel ausmachen“, sagt Neher. Daher habe er auch keinen Favoriten für den Titel. „Jeder kann oben stehen.“ In Schömberg selbst ist man optimistisch, die personelle Situation ist ordentlich. Nur auf Michael Eckstein muss man bei der TG verzichten. Eckstein hatte sich bereits im Dezember die Elle sowie die Speiche gebrochen und fällt vermutlich die ganze Saison aus. Aus der Jugend rücken dafür Sebastian und Tobias Seifriz, Kevin Weckenmann und Niklas Schreijäg nach und werden in diesem Jahr „vermutlich an dem einen oder anderen Gerät zu sehen sein“, verrät Neher. Die Mannschaft von Trainer Karl Schmidberger startet mit einem besonderen Wettkampf in die Saison. Am Sonntag reist die TG zum Derby nach Geislingen (15 Uhr/Schlossparkhalle). „Wir sind seit drei Jahren in der gleichen Liga, das wird einen spannenden Kampf um den Sieg geben“, prophezeit Männerturnwart Neher.

Das sieht man beim TSV Geislingen genauso. „Das sind zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Jeder möchte unbedingt gewinnen“, erklärt Michael Brobeil, Leiter der Abteilung Turnen beim TSV Geislingen. Für die Geislinger lief die Vorbereitung dieses Mal nicht nach Plan. Verletzungen sorgten für Ausfälle. Einige Turner können vermutlich nicht an den Geräten, für die sie eingeplant waren, eingesetzt werden, Steffen Knaisch fällt in dieser Saison sogar komplett aus. Knaisch verletzte sich in der Vorbereitung am Sprunggelenk und an den Bändern. Die personellen Engpässe sollen mit jungen Talenten gelöst werden. „Wir müssen nun schauen, ob die jungen Turner in der Lage sind, das auszugleichen“, so der Abteilungsleiter. Im vergangenen Jahr schloss der TSV Geislingen auf dem fünften und damit drittletzten Platz ab. Dieser Rang soll auf jeden Fall wieder erreicht werden. Das werde aber schwieriger werden als im letzten Jahr, vermutet Brobeil, da mit Wetzgau 2 ein recht starker Absteiger in die Liga gekommen sei. Auch Aufsteiger Schmiden sei stark einzuschätzen. Diese beiden zählen für den Geislinger neben dem KTV Hohenlohe 2 und der SpVgg Mössingen zu den Favoriten auf die vorderen Ränge. Genaue Prognosen ließen sich aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht treffen. „Was jeder auf die Matte bringt, sieht man

erst nach den ersten Wettkämpfen“, weiß Brobeil. Insgesamt sieben Wettkampftage bestreiten der TSV Geislingen und die TG Schömberg in der Verbandsliga, bevor es am 25. April zum Finale nach Biberach geht.

Für die Frauen beginnt die Wettkampfsaison erst einen Monat später. Hier ist in den höheren Ligen des Schwäbischen Turnerbundes die TSG Balingen mit zwei Mannschaften vertreten. Balingens „Erste“ legte in den vergangenen Jahren einen Durchmarsch hin und turnte sich von der Kreisliga bis in die Oberliga. In dieser sicherten sich die Eyachstädterinnen dann 2014 die Meisterschaft und damit die Chance auf einen Startplatz in der Regionalliga. Doch die TSG verzichtete und bleibt somit in der Oberliga. Die Belastung sei einfach zu groß, meint Trainer Rudi Bareth. Schließlich müssten die Turnerinnen die Wettkämpfe mit ihrem Beruf oder dem Studium koordinieren. Außerdem hätte man in Balingen nicht die Bedingungen dafür, um in der Regionalliga zu bestehen. „Da können wir es nicht mit der Konkurrenz aufnehmen, die samt und sonders Zugang zu Kunstturnzentren hat und zum Teil selbst welche betreibt“, erklärt Bareth. „Wir sind froh, wenn wir in der Oberliga einigermaßen bestehen können. Das wird knüppelhart“, prophezeit der Balinger Coach. Die Konkurrenz sei sehr stark, daher wäre Bareth schon froh, wenn seine Turnerinnen am Ende nicht in der Relegation gegen den Abstieg kämpfen müssten. „Wenn wir auf Rang drei bis fünf landen würden, dann wäre ich mehr als zufrieden“, erklärt er. Nicht nur die Mitstreiter sind in diesem Jahr für die TSG eine Herausforderung. Auch die Anforderungen, die an die Athleten gestellt werden, wurden nach oben geschraubt. „Wir müssen nun fast eine lupenreine Kür turnen“, stellt Bareth fest. „Man tut so, als ob wir Vollprofis wären, sind wir aber nicht“, beschwert sich Bareth über die Änderungen.

Neben der Oberligamannschaft betreut Bareth auch das Reserveteam der Eyachstädter Turnerinnen. Diese wurden im vergangenen Jahr Zweite in der Bezirksliga und starten nach erfolgreicher Relegation nun in der Landesliga. Der Aufstieg seiner Zweiten war für Bareth aber nicht so wichtig. „Für uns ist das nicht so bedeutungsvoll, weil die Landesligatruppe einfach unsere Reservemannschaft ist“, so der Balinger Kommandogeber. Daher sind hier auch die Ziele etwas niedriger. Man wolle den Abstieg zwar verhindern, aber er wäre auch kein Weltuntergang. Das Niveau der Landesliga schätzt der TSG-Coach sehr hoch ein. „In dieser Liga treffen viele zweite Mannschaften aufeinander. Das sind alles die Reserven von richtig guten Vereinen“, weiß Bareth. Der erste Wettkampf der TSG 2 ist am ersten März.

 

INTERVIEW

Ziel ist der Klassenerhalt

Am Sonntag geht die Saison für die Turner wieder los. Der TSV Geislingen ist auch in diesem Jahr mit einer Mannschaft in der Verbandsliga vertreten. Mit dem Leiter der Abteilung Turnen beim TSV Geislingen, Michael Brobeil, sprach unser Redaktionsmitglied Anna Wittmershaus über die neue Saison und das anstehende Derby gegen Schömberg.

Im vergangenen Jahr sind die Geislinger Turner Fünfter geworden und hielten damit die Klasse. Am Sonntag beginnt die neue Saison in der Verbandsliga, was haben Sie sich dieses Jahr vorgenommen?

MICHAEL BROBEIL: Wir wollen auf jeden Fall den Klassenerhalt schaffen und mindestens zwei Mannschaften hinter uns lassen.

Wie schwierig wird es, dieses Ziel zu erreichen?

BROBEIL: Das wird mit Sicherheit schwieriger als im vergangenen Jahr, weil mit Wetzgau ein relativ starker Absteiger in die Liga kommt. Auch Schmiden als Aufsteiger ist stark einzuschätzen.

Wie lief die Vorbereitung bisher?

BROBEIL: Die Vorbereitung war nicht optimal. Es waren zwei bis drei Turner verletzt, die nun vielleicht nicht alle ursprünglich geplanten Geräte turnen können. Steffen Knaisch wird gar nicht an den Wettkämpfen teilnehmen. Er hatte schon im Vorfeld Probleme mit dem Sprunggelenk und den Bändern. Im Training hat er sich dann verletzt.

Wie problematisch ist dieser Ausfall für den TSV Geislingen?

BROBEIL: Steffen war an den Geräten, wenn er eine gute Tagesform hatte, ein wichtiger Turner. Ich denke, das ist schon eine leichte Schwächung für uns.

Am Sonntag kommt es gleich zum Saisonstart zum Derby mit der TG Schömberg. Welchen Stellenwert hat diese Begegnung?

BROBEIL: Das Derby ist für beide Mannschaften in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten Wettkämpfe geworden. Auch gerade, weil beide Vereine eine lange Freundschaft hegen. Es sind zwei Teams auf Augenhöhe und jeder möchte unbedingt gewinnen. Letztes Mal hat Geislingen das Derby gewonnen, mal sehen, wer beim ersten Wettkampf dieses Jahr den besseren Start hat.

 

Neustart beim TSV Ebingen

Der TSV Geislingen hat Heimrecht im Derby gegen die TG Schömberg. Die Stauseestädter haben ihren ersten Wettkampf vor heimischem Publikum dann am 21. Februar gegen den TSV Schmiden, die Geislinger sind derweil am zweiten Ligatag in Wetzgau zu Gast. Bis zum Finale am 25. April treffen die beiden Vereine aus dem Bezirk Zollern außerdem auf die SpVgg Mössingen, die TSG Backnang 2 und die KTV Hohenlohe 2.

Anders als bei den Herren treffen bei den Frauen an jedem Wettkampftag alle Teams der jeweiligen Liga aufeinander. Vier sogenannte Staffeltage sind dafür eingeplant. Der erste Wettkampf der Oberliga findet am 28. Februar in Ingelfingen statt. Die Teams der Landesliga gehen dann einen Tag später (1. März) ebenfalls in Ingelfingen an den Start. In Holzgerlingen sind am 18. und 19. April dann die letzten Staffeltage geplant.

Der TSV Ebingen ist nicht mehr auf Verbandsebene aktiv. Die Albstädter Turnerinnen haben bereits im vergangenen Jahr ihre Mannschaft aus der Verbandsliga zurückgezogen. Personalprobleme zwangen den Verein zu dem Schritt. Es fehlte einfach an erfahrenen Turnerinnen und den Nachwuchs wollte man nicht gleich in der Verbandsliga verheizen. „Für sie wäre das zu schwer gewesen“, meint Trainerin Alice Schumacher.

Daher verzichtete der TSV Ebingen im vergangenen Mai auf die Relegation um den Verbleib in der Verbandsliga. Nun startet der Albstädter Turnverein im Herbst dieses Jahres mit einem Team in der Kreisliga A sowie einer Mannschaft in der Kreisliga B. „Wir fangen wieder von unten an“, erklärt Schumacher. Bis zu Beginn der beiden Ligen konzentriere man sich auf die anstehenden Einzelwettkämpfe, so die Ebinger Trainerin.

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