Hechingen

Arbeit, Kosten, Ärger

30.01.2015

In Münsingen wird naturbestattet, in Unterjesingen boomt der neue Waldfriedhof regelrecht. In Hechingen aber wartet der Ruheforst auf seine Eröffnung und die Stadt Hechingen auf ein Urteil.

Arbeit, Kosten, Ärger

© Klett

Schon seit einer kleinen Ewigkeit ist der Ruhe-Forst auf dem Lindich bezugsfertig. Aber die Eröffnung steht in den Sternen.

Seit einer kleinen Ewigkeit ist alles fix und fertig im Wald bei Schloss Lindich. Die Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern hatte vor über zwei Jahren bereits die Einladungen zur feierlichen Eröffnung ihres Hechinger Naturfriedhofs verschickt - da platzte die Bombe.

Der direkte Angrenzer, der Besitzer des früheren Polizei-Areals, machte seine Drohung wahr und ging vor Gericht. Nicht eins, sondern gleich zwei: das Verwaltungsgericht Sigmaringen und außerdem den Verwaltungsgerichtshof Mannheim. Die Begründung: Er will ein „Wellness-Hotel der Spitzenklasse“ (Originalton seines Freiburger Anwaltsbüros) eröffnen.

Und das vertrage sich nicht mit einem benachbarten Friedhof, dessen Zufahrt obendrein in reichlicher Nähe des Grundstücks vorbeiführt. Vor Jahren hatte die Stadt einen Bebauungsplan angestrengt, um dem Projekt „Erdhügel-Hotel“ des klagenden Angrenzers den Weg zu ebnen.

Um auf Nummer sicher zu gehen, hat die Stadt den Bebauungsplan für das Sondergebiet „Ruheforst Zollerblick“ inzwischen der aktuellen Rechtsprechung angepasst. Diesem Papier hat der Bauausschuss des Gemeinderates gestern einmütig seine Zustimmung erteilt.

Ob der Bebauungsplan vor Gericht tatsächlich nicht angreifbar ist, oder ob es vielleicht noch ganz andere Möglichkeiten gibt, um die Eröffnung des Ruheforstes zu blockieren, wird sich in Bälde zeigen: Die Stadt, so teilte Bürgermeisterin Dorothea Bachmann mit, habe ihre Hausaufgaben gemacht, und nun erwarte man das Urteil zum Normenkontrollverfahren. Den Inhalt der sehr umfangreichen Drucksache im Detail durchzugehen, ersparte sich der Ausschuss. Bachmann: „Wir haben schon genug Arbeit, Kosten und Ärger damit. Ernst Klett

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