Albstadt-Ebingen

Wenn Worte fehlen

29.01.2015

von Holger Much

Jo Triller macht sich Sorgen: Die Gruppe der Kinder und Jugendlichen, die sprachlich gefördert werden müssen, nimmt zu. Doch Andrea Beck und ihr engagiertes Team setzen sich dort ein, wo Worte fehlen.

Wenn Worte fehlen

© Holger Much

Andrea Beck und Jo Triller zur alarmierenden, landesweiten Entwicklung: immer mehr Schüler benötigen eine sprachliche Förderung

„Spatz“ ist seit dem Schuljahr 2012/13 der niedliche neue Name für die Sprach- und Hausaufgabenförderung – ein Engagement, das an sich nicht neu ist, dafür aber immer wichtiger wird. Zusätzlich zum „normalen“ Unterricht an Schulen sowie in Kindergärten setzen sich engagierte Bürger dafür ein, dass Kinder und Jugendliche mit sprachlichen Defiziten kostenlose Zusatzunterstützung bekommen.

„Sprachliche Defizite“ – das kann soweit gehen, dass es einige Kinder in Kindergärten und auch Schulen gibt, die nicht nur schlecht, sondern gar kein Deutsch sprechen. Die „Schnelldenke“, betont Jo Triller, Leiter des Amtes für Familie, Bildung, Sport und Soziales, dass es sich hierbei grundsätzlich um Kinder mit Migrationshintergrund handelt, treffe nicht zu. Auch deutsche Kinder müssen zunehmen gefördert werden: „Die Zahl der Kinder sinkt, der Förderbedarf bleibt gleich“.

Jo Triller ist es wichtig zu betonen, dass, was die Sprachkompetenz von Kindern anbelangt, die Eltern zuvorderst in der Pflicht stehen. Was im Elternhaus versäumt wird, kann auch intensive Nachhilfe nur schlecht aufholen: „Dennoch nehmen wir die Förderung ernst und wahr“.

Andrea Beck und ihr Team von qualifizierten Ehrenamtlichen, die für ihren Einsatz eine Aufwandsentschädigung bekommen, setzen sich seit vielen Jahren sehr in diesem Bereich ein. 274 Kinder in 21 Kitas werden von 22 Mitarbeitern betreut, 303 Kinder auf zehn Schulen von 35 Mitarbeitern – 34 Frauen und einem Mann.

„Die Aufgaben der Sprachförderung können Leute übernehmen, die Freude am Umgang mit Kindern haben und pädagogische Erfahrung vorweisen können“, sagt Andrea Beck. Ein freundlicher Umgang mit Anderen sei unabdingbar. Zudem müsse eine Sprachförderkraft ein gutes sprachliches Vorbild sein. Weitere Mitstreiter werden übrigens immer gesucht. Wer Interesse hat, kann sich gern bei Andrea Beck melden – siehe Infokasten unten.

 

Geeignete Mitarbeiter werden jederzeit gesucht

Mithelfen Wer gerne mit Kindern zusammen arbeitet und pädagogische Erfahrungen hat, kann sich bei der Geschäftsführerin der Sprach- und Hausaufgabenförderung melden: Andrea Beck Tel. 07431/56874 .

Vorbereitung Helfer absolvieren einen dreitägigen Grundlagenkurs, bevor sie mit Kindern arbeiten.

Bewährt In Albstadt gibt es die Sprachförderung nach dem so genannten Denkendorfer-Modell seit März 1981. Das Denkendorfer-Model selbst existiert es seit 1973.

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