Freiburg

„Man ordnet alles dem Fußball unter“

29.01.2015

von Marcel Schlegel

Florian Kath klopft beim SC Freiburg gerade an die Tür zum Bundesligakader an. Mit dem früheren Fußballer der TSG Balingen, der eigentlich zum Kader der Freiburger U 23 (Regionalliga Südwest) gehört, sprach unser Mitarbeiter Marcel Schlegel.

„Man ordnet alles dem Fußball unter“

© MO/arc

2013 verließ Florian Kath die TSG Balingen Richtung Freibur

Florian Kath (20) feierte im Trainingslager des SC Freiburg in Spanien unlängst ein unverhofftes Debüt. Zum ersten Mal spielte er für die Bundesliga-Elf von Beginn an und erzielte prompt einen Doppelpack. Am Wochenende wurde nun auch die Fachzeitschrift „kicker“ auf den Ex-Balinger aufmerksam. Sie erkannte „gute Argumente“ für eine Berufung des Linksfuß in den Erstliga-Kader. 

 

Bei Ihrem Startelf-Debüt für die erste Mannschaft des SC Freiburg gelang Ihnen gleich ein Doppelpack. Was hat Trainer Christian Streich gesagt?

FLORIAN KATH: Er war sehr zufrieden mit meinen Leistungen und hat mir auch gesagt, dass er – und auch ich – sehen konnten, dass ich es in den Bundesliga-Kader schaffen kann. Ich weiß aber, dass dafür noch viel Arbeit nötig ist. Aber natürlich ist es schön zu hören, dass man auf dem richtigen Weg ist.

Rechnen Sie nun damit, dass Sie vielleicht bald in den Profi-Kader des Freiburger Bundesligisten berufen werden?

KATH: Ich denke von Training zu Training. Ich möchte so lange bei den Profis mittrainieren, wie es geht. Aber ich mache mir keinen Druck oder setze mir keinen bestimmten Zeitraum, in dem ich dieses Ziel erreicht haben muss. Ich weiß, dass ich mit meiner Entwicklung noch nicht am Ende bin und gebe mir die nötige Zeit. Wenn ich dennoch bald mal im Kader stehen sollte, sage ich natürlich nicht nein.

Das klingt alles sehr nach kurzfristigen Zielen. Wo sehen Sie sich denn langfristig?

KATH: Ich habe natürlich den Wunsch, in der höchsten deutschen Spielklasse zu spielen. Ich muss jetzt die nächsten Wochen abwarten, ob ich verletzungsfrei bleibe und konstant gute Leistungen zeigen kann. Im Fußball kann es sehr schnell hoch, aber auch sehr schnell wieder runter gehen. Und ich weiß, dass ein Spiel, auch wenn ich zwei Tore erzielt habe, nicht reicht, um im Profifußball Fuß zu fassen.

Wie sind die Profis des SCF so?

KATH: Die Profis beim SC sind allesamt keineswegs abgehoben oder arrogant – eben so, wie auch der ganze Verein sehr bodenständig ist. Sie sind alle Persönlichkeiten, die in der Öffentlichkeit stehen, aber im Prinzip auch Menschen wie du und ich sind. Sie haben mir viele Tipps gegeben; ich wurde von allen sehr gut aufgenommen und den Respekt erarbeitet man sich auf dem Platz.

Wie sind Sie das Trainingslager in Spanien angegangen?

KATH: Ich habe es nicht als die eine Chance gesehen. Ich wollte Spaß haben und alles aufsaugen, was ging – und mich natürlich von meiner besten Seite zeigen.

Wie darf man sich den Alltag bei einem Bundesliga-Klub vorstellen?

KATH: Man ordnet alles dem Fußball unter. Der Fokus richtet sich jeden Tag auf die beiden Trainingseinheiten. In diesen versucht man, alles zu geben und konzentriert zu arbeiten. Die Zeit dazwischen nutze ich, um mich optimal auf die Einheiten vorzubereiten – durch genügend Schlaf und gute Ernährung. Ich habe jede Woche einen freien Tag, an dem ich dann aber den Fußball versuche auszublenden und auch mal entspanne.

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