Sigmaringen

Mit Stammzellen die Nase vorn

29.01.2015

von Dagmar Stuhrmann

Spitzenforschung an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen: Im Fachbereich Life Sciences arbeitet Prof. Dr. Suzanne Kadereit mit Stammzellen. Die entsprechende Lizenz hat sie mitgebracht.

Mit Stammzellen die Nase vorn

© Hochschule

Dr. Kadereit forscht an embryonalen Stammzellen.

Es ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal: Als erste Hochschule für angewandte Wissenschaften darf die Hochschule Albstadt-Sigmaringen Stammzellenforschung betreiben. Die Stammzellbiologieprofessorin Dr. Suzanne Kadereit wechselte zum Wintersemester von der Uni Konstanz an den in Sigmaringen beheimateten Fachbereich Life Sciences und leitet im Master-Studiengang Biomedical Sciences eine Arbeitsgruppe, die die Auswirkungen von radioaktiver Strahlung auf die frühe menschliche Gehirnentwicklung, ein bisher wenig erforschter Bereich, in den Fokus nimmt. Dafür werden im Labor durch spezielle Verfahren Stammzellen zu Gehirnzellen entwickelt und verschieden dosierter Strahlung ausgesetzt. Die verwendeten Stammzellen wurden 1998 in den USA einer fünf Tage alten befruchteten Eizelle entnommen.

„Ich wollte schon immer mit embryonalen Stammzellen arbeiten“, sagt Prof. Dr. Suzanne Kadereit. Es ist ein spannendes Feld, das sie seit einigen Jahren mit großer Leidenschaft beackert. Nachdem sie die meiste Zeit im Ausland gelebt hatte – Paris, Cleveland, Singapur und Konstanz waren Stationen ihres beruflichen Weges –, kam in ihr der dringende Wunsch auf, ihr Know-how „an den Mann“ zu bringen, sprich an Studenten weiterzugeben. Ein Wunsch, der sich in Sigmaringen realisieren ließ.

Dem so ausgebildeten Nachwuchs winken beste Berufschancen. Stammzellenforschung gilt in der Pharmatechnik als Zukunftsfeld. Bislang testet die Arzneimittelindustrie die Wirksamkeit von Medikamenten überwiegend im Tierversuch. Die Fortentwicklung der Stammzellenforschung könnte zu Verfahren führen, die Tests an menschlichen Zellen ermöglichen würden.

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