Winterlingen

Keine Sauna beim Hallenbad

28.01.2015

von Volker Schweizer

Durchweg Lob gab es im Winterlinger Gemeinderat für die diesjährige Finanzplanung. Und so wurde der Haushalt 2015 mit einem Gesamtvolumen von 16,27 Millionen Euro auch einstimmig verabschiedet.

Keine Sauna beim Hallenbad

© Volker Schweizer

Es ist unschwer zu erkennen, dass in der Panoramastraße (Bild) etwas getan werden muss. Bald hat es sich dort und in der Johannes-Stauß-Straße ausgeholpert: Im Haushalt 2015 ist die Sanierung fest eingeplant.

Gerne hätte Bürgermeister Michael Maier den eh schon üppigen Etat noch um zwei Maßnahmen aufgestockt. Weil aber der Zollernalbkreis nicht in den Genuss von Zuschüssen aus dem Leader-Programm kommt, bleiben eine Saunalandschaft im Außenbereich des Hallenbades und die geplanten Wohnmobilplätze beim Naturfreibad Zukunftsmusik. Denn die Entscheidung, dass keine Finanzspritzen fließen, gilt bis ins Jahr 2022. Beschlossene Sache ist die Breitbandverkabelung. Michael Maier kündigte an, dass bereits in der nächsten Sitzung die Planung auf den Weg gebracht werden solle.

Die Änderungen schmälern den Haushalt etwas. Im Haushaltsentwurf vom Dezember wurde das Gesamtvolumen noch mit knapp über 16,29 Millionen Euro angegeben. Dafür muss die Gemeinde Winterlingen nun nicht so stark an ihr Finanzpolster gehen. Um rund 567.000 Euro sinken nach aktuellem Stand die Rücklagen. Die Zuführungsrate steigt auf knapp 327.000 Euro. Noch lässt sich schwer abschätzen, ob der vorgesehene Kredit in Höhe von einer halben Million Euro überhaupt gebraucht wird. 2011, 2012 und 2013 kam die Gemeinde ohne neuen Schulden aus. Und auch für das abgelaufene Jahr zeigte sich Bürgermeister Michael Maier zuversichtlich, dass Winterlingen nicht weiter in die roten Zahlen gerutscht ist.

Roland Heck von der Bürgerliste sprach der Verwaltung ein Kompliment aus, der Haushalt sei vernünftig, stimmig und schlüssig aufgestellt. Überhaupt brauche Winterlingen sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. In der Vergangenheit seien die Weichen immer rechtzeitig gestellt worden. Zum Beispiel durch einen entsprechenden Satzungsbeschluss die Nachwuchsförderung bei der Feuerwehr. Jetzt sei auch die große Politik dahinter gekommen, dass etwas getan werden müsse. Er erinnerte an die Regenwasserbewirtschaftung, – „vor 20 Jahren waren wir die Pioniere“ – und die Investitionen in die Realschule. Die Schule könne ihren künftigen Aufgaben gut schultern.

Auf keinen Fall wolle er Zuschüsse an die Vereine streichen, betonte Rainer Pfersich von der Liste „Zukunft Winterlingen“, der darauf aufmerksam machte, dass die Gemeinde immer mehr Geld für freiwillige Aufgaben ausgebe. Für dringend notwendig hielt er Investitionen in die Turn- und Festhalle und die Friedhöfe. Sein Dank ging an Kämmerin Margot Laib und Bodo Erath, die bei einer Vorbesprechung alle Fragen zum Haushalt umfassend erklärt hätten. Von einer „guten Mischung“ sprach Michaela Stauss von der Frauenliste. Damit meinte sie auch die im Haushalt geplanten Vorhaben in den Ortsteilen. Ihre Kollegen forderte Michaela Stauss auf, künftige Investitionen kritisch zu hinterfragen. Die Ortsvorsteher Emil Oswald aus Harthausen und Ewald Hoffmann aus Benzingen berichteten, dass beide Gremien dem Haushalt zugestimmt hätten, zumal, wie Oswald formulierte, alle Punkte auf der Wunschliste berücksichtigt worden seien.

 

Viele Aufgaben: Neuorganisation der Bücherei und Konzept für Seniorenwohnpark

Einnahmen Die Hebesätze bleiben unverändert. Aus der Grundsteuer erwartet die Gemeine Einnahmen in Höhe von knapp 700.000 Euro, aus der Gewerbesteuer 800.000 Euro. Auf 2,9 Millionen Euro beläuft sich die Höhe des Einkommenssteueranteils. An Schlüsselzuweisungen kann Winterlingen mit knapp über 2,9 Millionen Euro rechnen. Die Umlage an das Land beträgt 1,39 Millionen Euro, die Kreisumlage 1,9 Millionen Euro. Auf 3,29 Millionen Euro summieren sich die Personalausgaben, für die Gebäudeunterhaltung gibt die Gemeinde 372.800 Euro aus, für die Gebäudebewirtschaftung 527 000 Euro.

Ausgaben Was sind die wichtigsten Posten im Vermögenshaushalt? Bei den Gesamtausgaben in Höhe von 1,72 Millionen Euro ragt vor allem der Straßenbau heraus. So werden die Panorma- und die Johannes-Stauß-Straße am Fachberg grundlegend saniert. In Harthausen steht die Straße „Im Kai“ auf der Agenda – 50.000 Euro hoch ist die weitere Ansparrate – und nach Benzingen fließt eine weitere Finanzierungsrate für die Straße „In der Au“ über 75.000 Euro. Die Straßenbeleuchtung in Winterlingen wird für 235.000 Euro auf LED umgestellt. Hier hofft die Gemeinde auf einen Zuschuss in Höhe von 60.000 Euro. Die Neuorganisation der Bücherei zusammen mit Gammertingen ist mit über 22.000 Euro berücksichtigt. Ernst ist es dem Bürgermeister mit dem schon lange ins Auge gefassten Seniorenwohnpark. Die Grundstücksverhandlungen seien gescheitert, deshalb müsse ein neues Konzept erarbeitet werden. Die Finanzplanung sieht dafür 25.000 Euro vor. Für 40.000 Euro wird beim Sportplatz in Harthausen ein neuer Zaun angebracht.

Diesen Artikel teilen: