Balingen

Barocke Klänge mit sehr viel Esprit

27.01.2015

von Ilona Tahir

Nach dem Ausklang des anspruchsvollen musikalischen Programms der Heilig-Geist-Kirche gönnte sich Kirchenmusikleiterin Stefanie Köpfler-Bertels kaum eine Atempause. Jetzt ging's mit Barock weiter.

Barocke Klänge mit sehr viel Esprit

© Ilona Tahir

Ein reichhaltiges Konzertprogramm mit Werken des deutschen, italienischen und englischen Barock boten Heidrun Geckeler-Paulus, Block- und Traversflöten, und Stefanie Köpfler-Bertels, Cembalo, ihren begeisterten Zuhörern.

Am letzten Januarsonntag lud die Kirchenmusikerin ein zum Auftakt der Konzertreihe 2015, einem Benefizkonzert zugunsten der neuen Orgel. Die Flötistin Heidrun Geckeler-Paulus, die auch als Musikpädagogin und Herausgeberin von Flötenliteratur tätig ist, erklärte sich bereit, ihr Können in den Dienst der guten Sache zu stellen. So gestalteten beide ein reichhaltiges Konzertprogramm mit Werken des deutschen, italienischen und englischen Barock. Stefanie Köpfler-Bertels begleitete Heidrun Paulus auf dem Cembalo. Auch an diesem Abend erwiesen sich beide Künstlerinnen als ein perfekt aufeinander abgestimmtes Team.

Sensibel gestaltet Stefanie Köpfler-Bertels den Cembaloanschlag in den Adagioparts der Sonata e-Moll von Benedetto Marcello, sacht setzt Heidrun Paulus mit ihrer Blockflöte ein. Beide kosten die Melodiosität des Adagio aus. Hochdynamisch spielen sie ihre Instrumente in den jubelnden Allegrosätzen. Hier wie auch in der tänzerischen Suite a-Moll von Telemann, die Heidrun Paulus auf der Traversflöte interpretiert, bewundern die Zuhörer die perfekte Atemtechnik und Beweglichkeit in der Melodieführung der Flötistin.

Kostproben ihres Könnens als Cembalosolistin gibt Stefanie Köpfler-Bertels in Frobergers „Partite auff die Mayerin“, einem melodiösen Stück mit feinsinnigen Variationen. Dynamisch gestaltet sie Bachs Prélude zur Englischen Suite g-Moll – kaum vermögen die Augen der Zuhörer ihren Fingerbewegungen zu folgen.

An irische Weisen erinnert „The Division Flute“ eines anonymen englischen Komponisten – idyllisch, tänzerisch, leicht melancholisch – die Heidrun Paulus mit weichen Tönen ihrer Blockflöte wunderschön ausführt. Mit dem letzten Stück ihres Programms, dem Concerto in C von William Babell, setzen beide Musikerinnen noch einmal einen besonderen Höhepunkt, was die Dynamik, Farbigkeit und Ausdrucksfähigkeit ihrer Instrumentenbeherrschung anbelangt – und ihre Spielfreude. Strahlend klare Klänge entlockt Heidrun Paulus ihrer kleinen Blockflöte.

Beide Künstlerinnen dürfen sich über den begeisterten Applaus ihrer zahlreichen Zuhörer freuen und revanchieren sich mit einer Zugabe. Stefanie Köpfler-Bertels bedankt sich bei Heidrun Paulus, aber auch bei allen anderen Musikerkollegen, ohne deren Engagement die Orgelbenefizkonzerte nicht realisiert werden könnten. Gerade in der kalten Jahreszeit seien sich die Funktionsmängel der alten, irreparablen Orgel besonders ausgeprägt, merkt sie an, und dankt den Anwesenden für die Unterstützung des Orgelprojektes. Diese freuen sich bereits heute auf den nächsten Konzertabend.

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