Albstadt-Ebingen

Straße wird Müllabladeplatz

27.01.2015

von Holger Much

Egal ob es das ungeliebte alte Teeservice ist oder die halbe Wohnungseinrichtung: es gibt nichts, was manche lieben Mitbürger nicht gern mal öffentlich entsorgen. Dafür greifen wir alle in die Tasche ...

Straße wird Müllabladeplatz

© Holger Much/Gudrun Stoll

Immer weg damit: gerne entsorgt mancher Bürger Ausgedientes auf der Straße. Ebinger Christbäume landeten dort wohl in der irrigen Annahme, sie würden abgeholt. Große „wilde Müllhalden“ werden angezeigt.

Zwischen Glas- und Müllcontainern im Tailfinger Wohngebiet Langenwand sieht es aus wie auf einer Müllkippe: Tische und Regalbretter und Plastiktüten voll mit Müll liegen hier auf einem großen Haufen. Sogar ein Dreisitzer-Sofa wurde umständlich hier her geschleppt und einfach abgeladen. Auch sonst stellt manch braver Mitbürger gerne Ungeliebtes und Aussortiertes einfach mal schnell öffentlich ab. Besonders beliebt scheinen – neben dem Wald – Glascontainer zu sein. Auf den Behältern findet sich gerne mal das ein- oder andere Kuriosum – von der großen Korbflasche bis hin zum alten Teeservice.

„Seit 1991“, erzählt Friedrich Scholte-Reh, Leiter des Abfallwirtschaftsamtes, „gibt es bei uns die Standorte für die Glascontainer“. Immerhin 300 solcher Standorte sind über den ganzen Kreis verteilt. Vor allem solche, die etwas versteckt und nicht an viel befahrenen Straßen liegen, würden natürlich schon gern mal zweckentfremdet. Eine Zunahme kann er jedoch nicht feststellen. „In manchen Gemeinden kümmert sich die Stadt selbst um solche wilden Müllablagerungen“, weiß Scholte-Reh. „In Albstadt übernimmt das der Kreis selbst, sprich eine Fremdfirma, die für den Landkreis arbeitet“. Bisher habe man jährlich jedoch nie mehr als rund 25 000 Euro für solche Zwecke ausgegeben: „Im Vergleich zu anderen Landkreisen immer noch eher gering“. Gerne werde offenbar auch gerade zum Jahreswechsel, wenn Leute quartalsbedingt umziehen, die offenbar bequeme Möglichkeit genutzt, alten Krempel schnell mal auf der Straße zu entsorgen.

Anzeige wird bei größeren Müllhaufen ebenfalls erhoben – oft genug mit Erfolg. Denn viele Müllfrevler halten offenbar wenig vom Datenschutz – auch vom Schutz der eigenen Daten. Daher werden nicht selten Kontoauszüge in den wahllos zusammengestopften Mülltüten gefunden, Adressaufkleber und ähnliches. Hinweise, um die Verursacher der verbotenen und oft ekligen Schrott- und Müllentsorgung auf die Schliche zu kommen. Um die letzten Christbäume, die manch Ebinger noch vor die Tür legte, kümmert sich, wie jüngst berichtet, das Betriebsamt.

 

„Es gibt genug legale Möglichkeiten, Müll zu entsorgen“

Appell Seinen Dreck einfach auf die Straße zu kippen ist kein Kavaliersdelikt. Friedrich Scholte-Reh, Leiter des Abfallwirtschaftsamtes des Zollernalbkreises, appelliert an die Vernunft und Einsicht der Bürger: „Es gibt doch so viele Möglichkeiten, seinen Müll legal zu entsorgen.“ Wer Fragen hat, kann sich an das Abfallwirtschaftsamt wenden. Unter der Telefonnummer 07433/921381 oder -71 werden alle Fragen zum Thema Müll beantwortet.

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© Holger Much/Gudrun Stoll

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