Albstadt-Pfeffingen

Das Hobby in Uniform lässt ihn nicht los

27.01.2015

von Horst Schweizer

Wolfgang Keinath ist Musiker mit Leib und Seele. Mit demselben Engagement war er 44 Jahre für die Musikkapelle Pfeffingen tätig. Bei der jüngsten Hauptversammlung kandidierte er nicht mehr.

Das Hobby in Uniform lässt ihn nicht los

© Horst Schweizer

Wolfgang Keinath (Mitte) hat bei den Pfeffinger Musikern Vereinsgeschichte geschrieben. Unser Bild zeigt ihn mit dem aktuellen Vorstandsteam Marion Diebold und Oliver Blickle.

Blasmusik und Wolfgang Keinath sind nicht nur in Pfeffingen eine feste Größe, auch weit über Albstadts Grenzen hinaus. Wer die Haupt- oder einst Generalversammlungen der Musikkapelle Pfeffingen verfolgte, konnte davon ausgehen, dass es fast automatisch von ihm ein „Ja“ gab, als der Name Wolfgang Keinath bei Neuwahlen genannt wurde. Bei der jüngsten Versammlung war dies nicht mehr der Fall.

Manch einer guckte sich etwas verwundert an, doch die Sache schien schon im Vorfeld mit der Vorstandschaft geklärt worden sein. Denn ein Reisegutschein war parat, als Vorsitzender Oliver Blickle ihn in einer Laudatio würdigte. Als 12-Jähriger kam der junge Bursche im Jahre 1961 zu der Musikkapelle. Er spielte erst Trompete, dann Tenorhorn. 53 Jahre sind seither vergangen.

Der Ehrenvorsitzende der Pfeffinger Musikkapelle übernahm schon im Jahr 1967 das Amt des Vereinsdieners. Zu den Aufgaben gehörte das Kassieren des jährlichen Vereinsbeitrages bei den Mitgliedern und das „Bieten“. Bei entsprechenden Anlässen musste die Musiker kurzfristig informiert werden. Von 1969 bis 1988 war Wolfgang Keinath Dirigent der Jugendkapelle, parallel dazu zwischen 1976 und 1979 Dirigent der Aktiven. 1981 übernahm er das Amt des ersten Vorsitzenden, übte dieses 16 Jahre mit großer Leidenschaft aus. Nach einer kurzen Verschnaufpause gehörte er ab 2001 als Aktiver dem Vereinsausschuss an.

44 Jahre Vereinsfunktionär, 53 Jahre Musiker, Vergleichbares ist heutzutage nur noch selten zu finden. Er spielte unter acht verschiedenen Dirigenten, die längsten Engagements mit einem Jahrzehnt hatten Edwin Buckenmaier, Josef Ungermann und Thomas Uttenweiler. „Alle Zeiten hatten ihren Reiz, es gab gute und weniger gute Zeiten“.

Trotz der einen oder anderen Enttäuschung habe das Gute und Schöne ganz klar überwogen, war zu hören. Wolfgang Keinath sei ein Vorbild, das mache ihm so schnell keiner nach, meinte Vorsitzender Oliver Blickle, und übergab zum Dank zusammen mit seiner Stellvertreterin Marion Diebold das Präsent.

Sein Hobby in der Pfeffinger Uniform wolle er auch künftig weiter ausüben, sagte Wolfgang Keinath. Ein Leben ohne Musik ist einfach nicht vorstellbar.

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