Albstadt-Ebingen

Briefe gegen das Vergessen

22.09.2014

Der äthiopische Journalist Eskinder Nega wurde im September 2011 festgenommen. Seit Jahren schreibt er regierungskritische Artikel, in denen er den Schutz der Rechte auf Meinungs- und Vereinigungsfreiheit fordert. Im Juni 2012 wurde er wegen terroristischer Straftaten schuldig gesprochen und zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Amnesty geht davon aus, dass die Anklage zu Unrecht besteht und Eskinder Nega ein gewaltloser politischer Gefangener ist. Er war bereits vorher acht Mal aufgrund seiner Arbeit als Journalist festgenommen und strafrechtlich verfolgt worden.

Der 64-jährige usbekische Journalist und Menschenrechtsverteidiger Salidzhon Abdurakhmanov wurde am 7. Juni 2008 wegen des Verdachts auf illegalen Drogenbesitz festgenommen und schuldig gesprochen. Die zehnjährige Haftstrafe verbüßt er derzeit. Amnesty International geht davon aus, dass die Vorwürfe konstruiert wurden. Die Organisation betrachtet ihn als gewaltlosen politischen Gefangenen, der sich nur wegen der friedlichen Äußerung seiner kritischen Überzeugungen in Haft befindet.

Nabi Saleh ist ein kleines Dorf in den besetzten palästinensischen Gebieten, das etwa 20 Kilometer nordwestlich der Stadt Ramallah liegt. Die 550 Dorfbewohner werden von der israelischen Armee routinemäßig schikaniert. Seit 2009 demonstrieren DorfbewohnerInnen jede Woche friedlich gegen die militärische Besatzung durch Israel. Außerdem protestieren sie gegen die illegal errichtete israelische Siedlung Halamish, durch die sie fast ihr gesamtes Ackerland verloren haben. Gegen eine gerichtliche Anordnung funktionierten die israelischen Siedler die örtliche Wasserquelle zu einer Touristenattraktion um, zu der die Dorfbewohner nun keinen Zugang mehr haben. Die israelische Armee reagiert auf die friedlichen Proteste mit unverhältnismäßiger und unnötiger Gewalt. Bisher sind bei den Aktionen zwei Männer getötet worden. Im Dezember 2013 schloss das israelische Militär die Untersuchung dazu ab, ohne dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen wurden.

Info

Appellbriefe können im Internet unter www.ai-tuebingen.de herunter geladen werden. Ebenso gibt es weitere Informationen bei der Albstädter Amnesty-Gruppe, welche auch Briefe weiterleitet, unter der Telefonnummer 07431/4715.

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