Interreligiöse Begegnung am Gymnasium: Gegen jede Form von Rassismus stark machen

„Lieber miteinander reden als übereinander“, so lautet das Motto der beiden Mitglieder von „Rent a Jew“, einem Projekt der Janusz-Korzcak-Akademie.

Interreligiöse Begegnung am Gymnasium: Gegen jede Form von Rassismus stark machen

David Holinstat und Oron Haim referieren regelmäßig in Schulen und klären über das Judentum auf.

Der gebürtige US-Amerikaner David Holinstat und der Israeli Oron Haim kamen auf Einladung der Religionslehrerin Almut Schaer ans Gymnasium Ebingen, um den Schülern der neunten bis elften Klasse das Judentum näherzubringen.

Die zunächst etwas zurückhaltenden Jugendlichen konnten bei ihren lebendig berichtenden Gästen viele Fragen loswerden. Thematisiert wurden unter anderem die jüdischen Speisegebote, der Ablauf eines Synagogengottesdienstes, die Stellung der Frau im Judentum, Tora-Aussagen zu Homosexualität, der Nahostkonflikt sowie eigene Erfahrungen mit Antisemitismus. Bei all ihren Antworten betonten Holinstat und Haim jedoch stets, dass es nicht „die eine“ jüdische Sichtweise gebe und scherzten: „Zwei Juden, drei Meinungen.“

Die Motivation der beiden Mitglieder einer jüdischen Gemeinde in Stuttgart zu ihren derzeit etwa monatlichen Schulbesuchen besteht nicht nur darin, Antisemitismus vorzubeugen. Ihre wiederkehrende Botschaft war vielmehr, dass sich jeder Mensch gegen jegliche Form von Rassismus stark machen und sein Gegenüber als Individuum akzeptieren soll.

Bei den Schülern wie auch den Lehrkräften des Gymnasiums, die schon aufgrund der geringen Anzahl jüdischer Einwohner in Baden-Württemberg kaum Kontakt zu jüdischen Menschen haben, hinterließ dieses Treffen einen bleibenden Eindruck.