HBW: Aufbruchsstimmung nach Abstieg

Von Marcus Arndt

Mit einer perspektivisch ausgerichteten Mannschaft streben die Schwaben die direkte Rückkehr in Liga eins an.

HBW: Aufbruchsstimmung nach Abstieg

Neuanfang nach Abstieg – der HBW Balingen-Weilstetten visiert die direkte Rückkehr in die Beletage des deutschen Handballs an. „Das wird absolut kein Selbstläufer“, wissen die Protagonisten auf und neben der Platte.

„Jeder Spieler hatte genügend Zeit, sich von der vergangenen Saison und dem Ausgang zu erholen“, so Balingens Kapitän Martin Strobel in der ersten Vorbereitungswoche, „das ist jetzt Vergangenheit, nun herrscht eine richtige Aufbruchsstimmung.“ Der Europameister von 2016 soll auch künftig die „Gallier von der Alb“ anführen – allerdings mit jüngeren Mitstreitern.

In der Vorsaison präsentierte sich der schwäbische Fusionsklub nicht konkurrenzfähig, Teile der Mannschaft waren überaltert oder permanent verletzt. „Es fehlte auch an Qualität“, gesteht Coach Runar Sigtryggsson ein und fügt hinzu: „Wir waren einfach nicht gut genug.“

In Liga zwei zählen die Schwaben neben den Mitabsteigern aus dem Bergischen Land und Coburg zu den Topfavoriten. Obwohl zehn Spieler den Klub verlassen oder ihre Karriere beendet haben, sind die „Gallier von der Alb“ bestens aufgestellt. „Wir haben viele gute Spieler verpflichtet“, betont der Balinger Kommandogeber, „mit die Besten der zweiten Liga.“

Einer davon ist der isländische Landsmann des Trainers, Oddur Gretarsson. Der technisch versierte Linksaußen erzielte in der vergangenen Runde 164 Treffer für den TV Emsdetten. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe“, erklärt der 27-Jährige, der das Unterhaus aus dem Effeff kennt: „Die zweite Liga ist richtig stark, da müssen wir immer Vollgas geben, wenn man die ersten beiden Plätze in Angriff nehmen will. Wir haben eine gute Mischung mit erfahrenen und jungen, talentierten Spielern.“

Auch Jona Schoch (Neuhausen/Erms) und Gregor Thomann (Konstanz) spielten in der vergangenen Runde in Liga zwei. 223 Mal netzte Thomann für den Bodensee-Klub, kehrt nach einjährigem Intermezzo bei der HSG zu seinem Heimatverein zurück. „Es ist ein super Gefühl, wieder hier zu sein“, freut sich der Lehramtsstudent.

Es sei immer sein Traum gewesen, in der ersten Mannschaft des HBW zu spielen, so Thomann weiter, „schon seit ich viereinhalb Jahre alt war, dafür habe ich all die Jahre hart gearbeitet. Es wäre klasse, wenn ich jetzt meinen Teil dazu beitragen könnte, dass der Verein gleich wieder aufsteigt.“

Doch die neuen Hauptpersonen wissen genau, wie schwer der Weg in Liga eins ist. „Als Ziel steht natürlich der Aufstieg im Raum“, räumt Schoch (im Bild) unumwunden ein, „wir haben es als Mannschaft noch nicht offen besprochen, aber es ist das unausgesprochene Ziel. Das wird nicht einfach, gerade weil nur noch zwei Teams aufsteigen.“

Ohne ihre vier Juniorennationalspieler – darunter die Neuzugänge Dadi Runarsson (Aue), Simen Schonningsen (Haslum/ Norwegen) und Valentin Spohn (Leutershausen) – absolvierten die „Gallier von der Alb“ am Freitagabend das erste von acht Testspielen. In Trossingen gewannen die Kreisstädter gegen den Schweizer Serienmeister Kadetten Schaffhausen mit 32:30 (14:14).