Gut gerüstet nach Frankfurt

Von Matthias Zahner

Der SC Freiburg kämpft nach dem starken siebten Tabellenplatz in der vergangenen Runde in dieser Saison um den Klassenverbleib. Mit Kommentar.

Gut gerüstet nach Frankfurt

Amir Abrashi (rechts) erzielte im Testspiel gegen den Hamburger SV kurz vor Schluss den 1:1-Ausgleich. Der defensive Mittelfeldspieler musste aufgrund einer Sprunggelenksverletzung in der Hinrunde lange pausieren.

Frankfurt, Leipzig, Dortmund, Leverkusen – um das Auftaktprogramm in der Bundesliga ist der SC Freiburg nicht zu beneiden. Am Montag kam die Mannschaft aus dem Trainingslager aus Sotogrande (Spanien) zurück in den Breisgau.

Sieben Tage bereitete sich der Sport-Club in Andalusien auf die Mission Klassenerhalt vor. Für die scheint er gerüstet zu sein. Denn am Sonntag siegten die Freiburger zunächst gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern mit 2:0 und kamen anschließend gegen den Hamburger SV zu einem 1:1-Unentschieden. Den Freiburger Treffer erzielte Amir Abrashi in der 86. Minute.

Kurios: Das Spiel gegen die „Roten Teufel“ leitete Freiburgs Co-Trainer Lars Voßler, da der Schiedsrichter und seine Linienrichter aufgrund einer Autopanne erst in der 59. Minute eintrafen, aber nicht mehr ins Geschehen eingreifen durften. Die Teams waren mit dem Unparteiischen Voßler, der von SC-Trainer-Praktikant Ersan Parlatan sowie je eine Hälfte von den FCK-Ersatzkeepern Lennart Grill und Lorenz Otto an der Seitenlinie unterstützt wurde, zufrieden. Für den Erstligisten trafen Marco Terrazzino (32. Minute) und Neuzugang Lucas Höler (39.).

Auf den dürfen sich die SC-Anhänger freuen. In zurückliegenden 18 Zweitliga-Partien erzielte der 23-jährige Angreifer sieben Tore für den SV Sandhausen. Höler ist einer, der sich gerne die Bälle im Mittelfeld abholt. „Ich fühle mich am wohlsten, wenn man mit zwei Stürmern spielt“, sagt der Neuzugang. In der Hinrunde ließ Streich überwiegend mit einem Angreifer agieren, setzte auf eine Dreier- beziehungsweise Fünferabwehrkette. Im Trainingslager lag der Fokus aber vermehrt auf der Viererkette. „Weil wir während der Hinrunde öfter die Dreierkette geübt hatten, ging es uns jetzt um die Orientierung der Viererkette“, erklärt der vom Fußballmagazin Kicker zum „Mann des Jahres“ gewählte Trainer.

Ob die Freiburger am Samstag gegen Eintracht Frankfurt mit Dreier- oder Viererkette auflaufen, lässt Streich offen. Fest steht aber, dass dort mit Frankfurt eines der heim- auf eines auswärtsschwächsten Teams der Liga trifft. „Wir haben einige Spieler, die zu Hause gut und auswärts nicht gut gespielt haben“, analysiert Streich die acht Spiele in den fremden Stadien. Nur beim Tabellenschlusslicht Köln siegten die Breisgauer. „Wir hatten zu viele verletzte Innenverteidiger, aber das soll keine Ausrede sein. Besonders im Zweikampfverhalten waren wir nicht gut genug“, so Streich weiter.

Mit Marc Oliver Kempf und Manuel Gulde haben nun allerdings zwei Abwehrstabilisatoren nach Verletzungen in Sotogrande wieder voll mittrainiert. Allerdings drohen Nicolas Höfler (Rückenprobleme) und Yoric Ravet (Achillessehnenprobleme) am Samstag auszufallen. Außerdem muss der SC in Frankfurt auf Philipp Lienhart, (Aufbautraining) Mike Frantz (Innenbandriss) und Florian Niederlechner (Kniescheibenbruch) verzichten. Niederlechner kann beim Unternehmen Nichtabstieg diese Saison wohl nicht mehr mitwirken. „Ich weiß, was auf uns zukommt. Es wird ein Ritt auf der Rasierklinge bis zum letzten Spieltag – aber nicht nur für uns“, sagt Streich zur anstehenden Rückrunde.