Firmen wollen umstrittenes Plakat auf dem Großen Heuberg abbauen

Von Michael Würz

Das Plakat, mit dem sich Firmen vom Großen Heuberg in den Wahlkampf eingemischt haben, kommt weg.

Firmen wollen umstrittenes Plakat auf dem Großen Heuberg abbauen

Dieses große Plakat in Egesheim empörte viele. Die Firmen durften das Foto der Kinder nicht verwenden. Foto: Benno Schlagenhauf

Dies teilte der Egesheimer Bürgermeister Josef Bär am Montagnachmittag mit. „Ich habe mit den Firmen intensive Gespräche geführt“, schreibt Bär in seiner Mitteilung. Daraufhin hätten die Firmen zugesagt, das Plakat bis spätenstens Dienstagmorgen abzubauen.

Unterdessen hatte sich am Montag auch Tuttlingens Landrat Stefan Bär gegenüber unserer Zeitung empört über das Plakat geäußert. „Auch wenn in Wahlkampfzeiten politische Parolen an Schärfe zunehmen, so verurteile ich doch diese Äußerungen“, schreibt der Landrat in einer Erklärung.

Vier Firmen aus Egesheim, Nusplingen und Obernheim hatten vergangene Woche wie berichtet in Egesheim ein „Wahlplakat“ aufgestellt. Darauf missbrauchten sie das Foto eines weißen, australischen Jungen in einem indischen Kinderheim. Darüber prangte die Überschrift „Deutschland 2030“. Die Stimmungsmache hatte zunächst vor allem im Netz heftige Empörung ausgelöst.

Am Freitagabend dann rückten Arbeiter an und überklebten das Foto, das die Firmen nicht für ihre Zwecke benutzen durften. Seit Samstag werben nun sechs Firmen in großen Lettern mit dem Sarrazin-Spruch „Deutschland schafft sich ab“. 

Gerade auf dem Heuberg haben laut Landrat Bär viele Betriebe ihre positive Entwicklung ausländischen Mitarbeitern zu verdanken. „Viele andere Unternehmen empfanden das Plakat daher als schädlich für den Wirtschaftsstandort“, klagt der Landrat, der am Wochenende viele entsprechende Reaktionen erhalten habe. Zudem hätten auch sie die Botschaft des Plakats verurteilt.