Feuer zerstört Burladinger Fideliskindergarten

Von Matthias Badura/pz

Ein Vollbrand zerstört am frühen Freitagmorgen aus bislang ungeklärter Ursache den Burladinger Fideliskindergarten. Der Kindergarten wird auf lange Zeit nicht mehr benutzbar sein. Verletzt wurde niemand. Mit Fotostrecke.

Feuer zerstört Burladinger Fideliskindergarten

Der katholische Kindergarten in der Fidelisstraße stand in den frühen Morgenstunden in Flammen, ein Heer von Feuerwehrleuten, koordiniert von Stadtkommandant Ilija Pilic, sowie DRK-Leuten unter Bereitschaftsleiter Frank Löffler sowie Polizei war im Einsatz.

Der katholische Kindergarten St. Fidelis wurde am Freitagmorgen durch einen Brand zerstört. Den Sachschaden beziffern Fachleute auf über 200 000 Euro. Polizei und Staatsanwalt ermitteln wegen des naheliegenden Verdachts der Brandstiftung. Einsatzkräfte berichten von aufgebrochenen Türen, die sie beim Betreten des Gebäudes vorgefunden hätten. Geprüft wird in dem Zusammenhang zudem von der Staatsanwaltschaft, ob das Feuer in Zusammenhang mit einem Einbruch im Kindergarten Jahnstraße steht, der sich in derselben Nacht ereignete.

Gegen 3.30 Uhr bemerkte am Donnerstagmorgen Pfarrer Konrad Bueb als direkter Nachbar vom Pfarrhaus aus die Flammen im Kindergarten und alarmierte die Feuerwehr. Die Abteilung Burladingen rückte zunächst mit der Drehleiter, einem Tanklöschwagen, dem Hilfeleistungslöschfahrzeug und 21 Mann Besatzung heran. Später zog Stadtbrandmeister Ilija Pilic weitere Kräfte hinzu, je sechs Feuerwehrmänner aus Ringingen, Gauselfingen und Hausen mit ihren Wagen, dann den Rüstwagen und ein weiteres Burladinger Fahrzeug mit nochmals sechs Mann Besatzung. Das DRK unter Bereitschaftsleiter Michael Löffler war mit neun Mann vor Ort. Zu Hilfe kam der Wehr bei ihrem Eintreffen, dass Hausherr Konrad Bueb den Kindergartenschlüssel zur Stelle hatte, das Problem, wie man sich Zutritt verschafft, erhob sich erst gar nicht.

Das Feuer loderte lange, der Qualm, der in den Nachthimmel stieg, war gewaltig. Das liege, wie Ilija Pilic später sagte, an der Bauweise des Kindergartens, Holz, viel Isolierung, außerdem an der Inneneinrichtung. Ein Kindergarten sei naturgemäß vollgestopft mit Möbeln, Spielsachen aus Holz und Plastik, Kleider und Kostüme gebe es da und Mengen von Papier. „Da ist die Brandlast groß.“

Im Verlauf des Feuers wurde die Mittelhalle des einstöckigen Gebäudes restlos zerstört, Teile des Daches darüber brannten ebenfalls ab. Auch die übrigen Zimmer sind, weil rußgeschwärzt und vom Löschwasser durchtränkt, nicht mehr benutzbar. Mehrere Burladinger Pfarrgemeinderäte waren morgens vor Ort, besprachen, wie jetzt der Kindergartenbetrieb fortgesetzt werden kann. 70 kleine Leute sind hier wochentags in vier Gruppen untergebracht. Auch Kindergartenleiterin Silvia Wilhelm und neun Mitarbeiterinnen trafen sich zur Konferenz, diskutierten im Pfarrsaal das weitere Vorgehen. Zunächst soll der Betrieb eine Woche ausgesetzt werden. Anschließend will man die Kleinen auf benachbarte Kindergärten verteilen. Gauselfingen und Hausen sind im Gespräch. Die Waldbärengruppe des Fideliskindergartens könnte schon vor der Zeit in ihr Domizil in Hermannsdorf ziehen. Und eine eigene Gruppe wäre im Pfarrsaal denkbar.

Wehmütig dachten die Kindergärtnerinnen nicht nur an den immensen materiellen Schaden und dass sie nun heimatlos sind, sie dachten auch daran, dass viele Erinnerungen verbrannt sind Arbeitsmappen von Kindern, die über Jahre angelegt wurden.

Burladinger Feuerwehrleute rissen und sägten derweil die Überreste des Daches der Mittelhalle herab. Aus feuerwehrtechnischer Sicht war Stadtkommandant Pilic mit dem Verlauf des Einsatzes mehr als zufrieden. „Besser hätten es die Leute nicht machen können“, lobte er.

Einbruch in zweitem Kindergarten

Laut Polizeiangaben gab es in derselben Nacht in den Burladinger Kindergarten in der Jahnstraße eingebrochen. Unbekannte entwendeten Bargeld und richteten Sachschaden von mindestens 2000 Euro an. Ob ein Zusammenhang zum Brand im Fideliskindergarten besteht, ist Gegenstand der derzeit noch laufenden Ermittlungen.