Amnesty setzt sich für Gefangene ein

Bürger können selbst Appellbriefe zur Unterstützung schreiben.

Im Juni setzt sich Amnesty International weltweit für zwei Gefangene in der russischen Förderation, einen jugendlichen Indigenen in Mexiko und einen Menschenrechtsverteidiger in Angola ein.

Der Filmregisseur Oleg Senzow (Sentsov) und der Aktivist Alexandr Kolchenko sind ukrainische Staatsbürger und waren 2014 von Angehörigen des russischen Geheimdienstes (FSB) auf der besetzten Krim festgenommen worden. Am 25. August 2015 wurden sie in einem unfairen Verfahren vor einem russischen Militärgericht zu 20 und zehn Jahren Haft verurteilt. Sie hatten an friedlichen Demonstrationen gegen die russische Besetzung der Krim teilgenommen und wurden deshalb wegen „terroristischer Aktivitäten“ angeklagt. Die beiden Männer leisten ihre Strafe unter harten Bedingungen in einem Arbeitslager ab.

Der 14-jährige José Adrián gehört der indigenen Gemeinschaft der Maya an und lebt im Bundesstaat Yucatán. Am 25. Februar 2016 war er gegen 21 Uhr auf dem Nachhauseweg, als sich in der Nähe mehrere Jungen prügelten. Als die Polizei eintraf, warfen Unbekannte mit Steinen und beschädigten den Streifenwagen. Als José Adrián an der Stelle vorbeikam, wurde er festgenommen.

Im Polizeiwagen trat einer der Beamten gegen seinen Kopf und verletzte ihn. Laut Polizeibericht wurde er wegen Vandalismus und Beschädigung des Polizeiwagens festgenommen. José Adrián wurde in eine Hafteinrichtung der Stadt Chemax gebracht. Er wurde an Handschellen aufgehängt und schließlich zu einem Geständnis gezwungen. Die Familie reichte eine Beschwerde bei der Menschenrechtskommission von Yucatán (CODHEY) ein. Aber auch zwei Jahre nach dem Vorfall ist noch niemand zur Rechenschaft gezogen worden.

Appellbriefe, informiert die AI-Gruppe Albstadt, können Bürger selbst schreiben oder unter www.ai-tuebingen.de/Appellbriefe herunterladen.