Donnerstag, 10. September 2009 von Volker Schweizer
Haushalt gegen neue Urkunde
Im Obernheimer Gemeinderat gab es in dieser Woche gleich drei Premieren: Die Sitzung dauerte statt vier nur knapp eineinhalb Stunden, man verzichtete auf eine Raucherpause und statt verbissen zu diskutieren wurde sogar herzhaft gelacht. Für „Stimmung“ sorgte Marianne Nepple. Für sie, die einzige Frau im Gremium, war es die letzte Sitzung nach zehn Amtsjahren. Dafür erhielt sie, wie auch ihre ausgeschiedenen Kollegen, eine Urkunde. Allerdings schaute sich wohl das wertvolle Dokument vor der Übergabe niemand mehr an, denn die Gemeinderätin wurde als „Herr Marianne Nepple“ bezeichnet. Der Bürgermeister entschuldigte sich für die „Tücken des PC“ und bat im gleichen Atemzug die Ex-Räte, den Nachfolgern den Haushalt für 2009 zu überlassen. Dies war ihm sichtlich peinlich, „denn wir haben beim Druck nicht gedacht, dass Wahlen sind“. Nepple konterte daraufhin pfiffig: „Ich stifte meinen Wälzer nur, wenn ich eine 'richtige' Urkunde erhalte.“ Auf diesen Deal ging Maier gerne ein, wohl wissend, dass die ganze Sache „guten Stoff“ für die nächste Fasnet bietet. Davon ist auszugehen, denn mit am Ratstisch sitzt jetzt Joachim Schnell, der für seine flotten Sprüche als „Ritter Konradin“ bekannt ist.
Kommentare unserer Leser